Eier wurden im Brutkasten ausgebrütet Burg Rabenstein: Wüstenbussard-Nachwuchs in der Falknerei

Von Thomas Weichert
Noch sehen die kleinen Wüstenbussarde putzig aus und können nicht fliegen. Normalerweise leben die Vögel in Nord- und Mittelamerika. Nun sind welche in der Falknerei auf Burg Rabenstein geschlüpft. Foto: Weichert Foto: red

Vier Wochen sind sie erst alt die vier jungen Wüstenbussarde, die in der Falknerei auf Burg Rabenstein aus dem Ei geschlüpft sind. Tagsüber sitzen sie in einem Korb im Eingangsbereich und können so von den Besuchern hautnah bestaunt werden.

 
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Noch sehen die kleinen Wüstenbussardküken putzig aus und können noch nicht fliegen. „Wenn sie ausgewachsen sind, gehören sie zu einer der seltenen Gattungen von Greifvögeln, die in Kompanie jagen“, erklärt Daniel Kohl, einer der Falkner der Falknerei von Anton Kratky auf Burg Rabenstein.

Diese Wüstenbussarde leben normalerweise in Nord- und Mittelamerika. In freier Wildbahn ist eine Fortpflanzung und Aufzucht in der Falknerei nicht möglich. Daher wurden die Eier der Wüstenbussarde im Brutkasten ausgebrütet. Und das ist eine sehr aufwendige Angelegenheit für die Falkner. Denn alle vier Stunden rund um die Uhr müssen die Küken im Ei versorgt werden. Wenn die Jungen schlüpfreif sind, bohrt Kratky ein Loch in das Ei und meißelt es etwas auf. „Sonst würden die Vögel im Ei ersticken und verhungern“, sagt er. In der Natur helfen die Eltern beim Schlüpfen. Wenn die jungen Wüstenbussarde dann so weit sind, will man erstmals in der Falknerei auch Flugvorführungen in Kompaniejagd auf einen Feldhasen zeigen. „Natürlich nicht mit einem echten Hasen, aber einer verführerisch ähnlichen Attrappe eines präparierten Feldhasen“, sagt Kohl.

In der Natur gehen die Falkner aber jedes Jahr mit ihren Vögeln auch auf die Jagd. So zum Beispiel am Brombachsee. Um mit Greifvögeln richtig jagen zu können, braucht ein Falkner den ganz normalen Jagdschein, den auch jeder Jäger haben muss und noch zusätzlich den Falknerjagdschein. Anton Kratky ist einer von zwei Falknern in ganz Deutschland, der die Falknerprüfung nach dem Bundesjagdgesetz abnehmen kann. Lehrgänge dazu gibt er jeweils im Herbst. Er hat auch deutschlandweit die einzigen Wanderfalken, mit denen er die Kompaniejagd trainiert. Denn die meisten Raubvögel jagen einzeln.

Die zwei jungen Wüstenbussarde sind aber heuer nicht der einzige Nachwuchs in der Falknerei. Drei Steinadlerküken sind schon bei ihren Eltern in der großen Voliere. Auch die sibirischen Uhus haben Nachwuchs, ebenso die Bartkäuze, Habichtskäuze und vier Eier von Mäusebussarden sind noch in der Brutmaschine. Auch die Steinadler und Steppenadler brüten noch.