Die weiteren Leistungsträger der Breisgauer sind alte Bekannte: Egal ob Topscorer Petr Haluza (4 Tore/4 Vorlagen), Nikolas Linsenmaier (2/4) oder Steven Billich (3/3) – alle gehörten schon in der Saison 2014/15, als sich die Wölfe und die Tigers noch in der Oberliga gegenüberstanden, zum Freiburger Aufgebot. Das Team aus Baden-Württemberg baut wie die Bayreuther auf einen Stamm aus Spielern, die dem Verein seit Jahren die Treue halten.
So spielt es keine größere Rolle, dass Trainer Leos Sulak sich nicht auf feste Blöcke festlegt – das Sturmtrio Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier und Haluza ausgenommen. Auf den Spielfluss wirkt sich das nicht negativ aus, da die Spieler die Laufwege in dem meist auf Defensive und schnelle Konter ausgelegten Wölfe-Spiel kennen. So konnte bislang auch kompensiert werden, dass die routinierten Neuzugänge Radek Duda (Tschechien, 1/1) und Márton Vas (Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft, 0/2) bislang nur selten auf der Scorerliste auftauchten.
Mit zehn Punkten und 24:25 Toren und Platz acht vor den Tigers, die bei gleicher Punktzahl einen Treffer weniger erzielt haben, sind die Breisgauer zufrieden.
Dresdner Fehlstart
Das Gegenteil ist beim Bayreuther Sonntagsgegner Dresden der Fall. Der Playoff-Halbfinalist der Vorsaison wollte sich im Vorderfeld der Liga etablieren, hat aber mit bisher nur sechs Punkten die rote Laterne inne. Nur gegen Rosenheim (7:1) und Heilbronn (5:4) gelangen Siege.
Zuletzt schossen die Sachsen in zwei Spielen nur einen Treffer – und den erzielte mit Abwehrchef Petr Macholda ein Verteidiger. Chancen erspielten sich die Dresdner zuletzt genug, nur die Stürmer haben Ladehemmung oder wie Eislöwen-Trainer Bill Stewart es ausdrückt: „Wir spielen im Moment wie ein Toilettensitz. Rauf und runter.“
Führungsspieler in der Pflicht
Gerade von seinen Führungsspielern erwartet er mehr Durchschlagskraft. Zwar stehen der Kanadier Brendan Cook (5/3) und der Finne Teemu Rinkinen (2/5) in der internen Scorerliste weit oben, doch die zentralen Spieler der ersten und zweiten Reihe müssen mehr liefern. „Physisch sind meine Spieler topfit“, sagt Stewart. „Mental sieht es nicht so gut aus.“
Der Frust sitzt tief bei den Eislöwen. Positiv ist da, dass sich die Abwehr – nur zwei DEL2-Teams haben mehr Gegentreffer hinnehmen müssen – mittlerweile stabilisiert hat. Das gilt auch für Torwart Kevin Nastiuk. Der Kanadier hat nach wenig überzeugenden Auftritten in der Vorbereitung und zum Saisonauftakt wieder mehr Sicherheit gewonnen.
Sind angeschlagene Eislöwen nun für die Tigers ein willkommener oder gefährlicher Gegner? „Mich überrascht schon, dass Dresden so weit hinten steht“, sagt Waßmiller. „Von den Namen her ist das eine Riesentruppe. Aber uns ist egal wer kommt, wir werden wieder alles geben, und jeder Punkt ist für uns ein goldener.“