Ebern wappnet sich für Corona-Demo Der zweite Spaziergang

, Christian Licha

Am Mittwoch, 29. Dezember, ist es wieder so weit: In Ebern treffen sich Menschen zu einem sogenannten Spaziergang, um gegen die Corona-Politik zu protestieren. Im Vorfeld erhitzen sich die Gemüter immer mehr.

 
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Ebern - Relativ unspektakulär war er, der erste Spaziergang in Ebern – auch, was die Diskussionen bei Facebook betraf. Jedenfalls aus der Sicht genau eine Woche später. Zwar wurde schon damals hier und dort heftiger argumentiert, die Fronten waren offensichtlich schon da verhärtet, aber die neusten Entwicklungen erreichen eine neue Dimension. Der Ton wird rauer und auch die Gegenwehr wird deutlicher.

So richtete sich Barbara Hahnlein, Ortssprecherin des Ortsvereins der Grünen Ebern, am späten Nachmittag des 29. Dezembers mit einem Schreiben an die Presse, in dem sie betont, dass sich die Partei klar gegen die „unangemeldete Demo ‚Abendspaziergang gegen Spaltung’ positioniert.“ Wer mit Rechten marschiere, unterstütze ihre Haltung und bereite ihnen den Weg. „Des Weiteren verwahren wir uns gegen Gewalt und Gewaltandrohung, einschüchternde Telegram-Posts und Doh-Anrufe“, so Hahnlein weiter. Diese widersprächen jedem anständigen und demokratischen Verhalten. „Man solidarisiert sich nicht mit Rechten, egal für welches Ziel“, so Hahnlein in ihrer Pressemeldung. „Wir lieben die Stadt Ebern und ihre Bürger und verurteilen, welches Licht diese Demos auf unsere Heimatstadt werfen. Des Weiteren bitten wir alle, wenigstens ihre Kinder zu Hause zu lassen und sie nicht zu instrumentalisieren.“ Auch „Omas gegen Rechts“ hatten, bereits am Vormittag, in den Sozialen Medien zu einer Gegenveranstaltung eingeladen.

Erneut folgten rund 500 Menschen am Mittwochabend in Ebern dem anonymen Aufruf in den sozialen Medien zu einem nicht angemeldeten "Abendspaziergang gegen die Spaltung". Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort und sorgte dafür, dass die vom Landratsamt Haßberge in einer Allgemeinverfügung festgelegte Laufroute der Demonstration eingehalten wurde. Auch um die 50 Gegendemonstranten taten ihren Unmut mit Rufen wie "Nazis raus" an zwei Stationen entlang der Wegstrecke kund. Nach ersten Erkenntnissen verlief der Abend geordnet, Zwischenfälle wurden bisher nicht bekannt.

Landrat und Bürgermeister appellieren im Vorfeld
 
Schon einen Tag, bevor der zweite Spaziergang stattfinden soll, sorgt das Vorhaben im sonst eher beschaulichen Ebern für Aufruhr. Landrat Wilhelm Schneider sowie Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann und ebenso die Stadträte wenden sich in mehreren Appellen an die Bürger. Zudem hat das Landratsamt diesmal eine Allgemeinverfügung erlassen, es gibt Regeln für die Demonstration. Mehr dazu lesen Sie HIER.

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