Dürre für Niedrigwasser verantwortlich
Außerdem sei es kein akuter Schaden. Das Problem bestehe wohl schon länger, nur sei es eben jetzt erst aufgefallen. Der Grund dafür liegt im aktuellen Niedrigwasser: Der Mühlbach führt im Normalfall genügend Wasser, um einen entsprechend hohen Wasserdruck im Düker aufzubauen. „Da würde der Druckverlust durch das Leck nicht so auffallen, die andere Seite des Mühlgrabens bekäme genügend Wasser“, erklärt Künzl. Doch Hitze und Dürre haben den Wasserstand im Mühlkanal weit sinken lassen. So kann durch das Leck im Düker nicht mehr genügend Druck aufgebaut werden, damit noch genug Wasser die andere Seite der Unterquerung erreicht.
Ursache: Materialverschleiß
Als Ursache gibt das Wasserwirtschaftsamt einfachen Verschleiß des Betons an. Doch warum braucht man an dieser Stelle überhaupt einen Düker und lässt den Mühlbach nicht einfach in die Pegnitz münden? Der Grund sei, dass sonst der Wasserberg trocken falle: Der Mühlbach bewässere die etwas höher gelegenen Gebiete, sagt Künzl, da er an der Stelle Schlossstraße höher liege als die Pegnitz.
Muss vor 1907 erbaut worden sein
Etwas paradox: Obwohl der Mühlbach an der Schlossstraße höher liegt, leitet man ihn unter der Pegnitz hindurch, anstatt oben darüber hinweg. Das sei wohl aus Gründen des Hochwasserschutzes so passiert, vermutet Künzl. Genau könne man das nicht mehr sagen: Wann der Düker genau gebaut wurde, das wüsste man im Wasserwirtschaftsamt nicht. Sicher scheint nur: Er muss vor 1907 gebaut worden sein, es könne aber genau so gut bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts passiert sein.
Info: Der Kurier stellte bereits am Mittwoch eine Anfrage an den Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab. Diese blieb jedoch bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Was ist ein Düker?
Ein Düker ist eine Druckleitung, die zur Unterquerung von Straßen, Flüssen, Tunnel oder Bahngleisen dient. In einem Düker können alle Flüssigkeiten oder Gase fließen. Besonders gerne werden Düker in Wasser-, Gas- und Öl-Leitungen eingesetzt. Das Wort „Düker“ stammt ab vom niederländischen Begriff „Duiker“ (Taucher).
Ohne Pumpen Hindernisse überwinden
Ein Düker kann Hindernisse ohne Pumpen überwinden. Entscheidend dabei ist das Prinzip der kommunizierenden Röhren: Zwei nach oben offene Gefäße sind durch geschlossene Röhren miteinander verbunden. Durch die Verbindung ist der Wasserspiegel auf beiden Seiten gleich hoch. Fließt nun auf der einen Seite neues Wasser hinzu, kann das Wasser auf der anderen Seite beinahe ohne Höhenverlust weitergeleitet werden.