Düker Schlossstraße Leck in Pegnitzer Wasserunterquerung

Von Wolfgang Karl

PEGNITZ. Der Mühlbach ist trockengefallen. Grund hierfür: Das Niedrigwasser und ein Leck im Düker an der Schlossstraße. Der leitet den Mühlbach dort unter der Pegnitz hindurch. Das Wasserwirtschaftsamt und die Stadt Pegnitz ermitteln nun die geeignetste Reparaturmaßnahme.

 
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Das Niedrigwasser und ein Leck im Düker an der Schlossstraße sorgen dafür, dass kein Wasser mehr in einen Teil des Mühlbachs fließt. Der Düker soll den Mühlbach an der Schlossstraße unter der Pegnitz hindurchleiten. Das Wasserwirtschaftsamt und die Stadt Pegnitz ermitteln nun die geeignetste Reparaturmaßnahme.

Düker leergepumpt

Der Düker, der den Mühlbach unter der Pegnitz hindurch leitet hat ein Leck: Das Wasser des Mühlbachs tritt an der Schlossstraße in die Pegnitz aus. Damit der Schaden besehen werden kann, habe das Technische Hilfswerk (THW) Pegnitz in der vergangenen Woche die Wasserunterführung leergepumpt, sagt Christian Bickel vom THW Pegnitz.

Schaden sichtbar machen

Eine Kamerafahrt durch die Rohrleitung sollte den Schaden sichtbar machen. Zum Zeitpunkt konnte schließlich noch nicht sicher sein, ob der Düker lediglich einen Riss aufweist oder komplett zusammengebrochen ist.

Auf der Suche nach endgültiger Lösung

Gabriele Merz, Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes in Hof sagt nach der Auswertung der Beschauung zum Schaden selbst: „Die Rohre selbst sind in Ordnung. Zwischen zwei Rohren ist ein Leck im Betonbauwerk, von dem aus Wasser in die Pegnitz austritt. Man kann mit Sandsäcken arbeiten und mehr Wasser in den Kanal geben.“ Zusammen mit der Stadt Pegnitz sei man aber noch auf der Suche nach einer endgültigen Lösung.

Voraussichtlich keine Runderneuerung

Das bestätigt auch Andrea Künzl, die Stellvertretende Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes: „Vor September wissen wir sicher noch nichts. Wann genau da etwas passiert, das können wir erst sagen, wenn wir wissen, wie wir das Problem beheben wollen.“ Allerdings solle es keine vollständige Erneuerung des Dükers geben, sagt Künzl. Es sei ein punktuelles Problem und man brauche daher bestimmt keine Runderneuerung.

Dürre für Niedrigwasser verantwortlich

Außerdem sei es kein akuter Schaden. Das Problem bestehe wohl schon länger, nur sei es eben jetzt erst aufgefallen. Der Grund dafür liegt im aktuellen Niedrigwasser: Der Mühlbach führt im Normalfall genügend Wasser, um einen entsprechend hohen Wasserdruck im Düker aufzubauen. „Da würde der Druckverlust durch das Leck nicht so auffallen, die andere Seite des Mühlgrabens bekäme genügend Wasser“, erklärt Künzl. Doch Hitze und Dürre haben den Wasserstand im Mühlkanal weit sinken lassen. So kann durch das Leck im Düker nicht mehr genügend Druck aufgebaut werden, damit noch genug Wasser die andere Seite der Unterquerung erreicht.

Ursache: Materialverschleiß

Als Ursache gibt das Wasserwirtschaftsamt einfachen Verschleiß des Betons an. Doch warum braucht man an dieser Stelle überhaupt einen Düker und lässt den Mühlbach nicht einfach in die Pegnitz münden? Der Grund sei, dass sonst der Wasserberg trocken falle: Der Mühlbach bewässere die etwas höher gelegenen Gebiete, sagt Künzl, da er an der Stelle Schlossstraße höher liege als die Pegnitz.

Muss vor 1907 erbaut worden sein

Etwas paradox: Obwohl der Mühlbach an der Schlossstraße höher liegt, leitet man ihn unter der Pegnitz hindurch, anstatt oben darüber hinweg. Das sei wohl aus Gründen des Hochwasserschutzes so passiert, vermutet Künzl. Genau könne man das nicht mehr sagen: Wann der Düker genau gebaut wurde, das wüsste man im Wasserwirtschaftsamt nicht. Sicher scheint nur: Er muss vor 1907 gebaut worden sein, es könne aber genau so gut bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts passiert sein.

Info: Der Kurier stellte bereits am Mittwoch eine Anfrage an den Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab. Diese blieb jedoch bis Redaktionsschluss unbeantwortet.


Was ist ein Düker?

Ein Düker ist eine Druckleitung, die zur Unterquerung von Straßen, Flüssen, Tunnel oder Bahngleisen dient. In einem Düker können alle Flüssigkeiten oder Gase fließen. Besonders gerne werden Düker in Wasser-, Gas- und Öl-Leitungen eingesetzt. Das Wort „Düker“ stammt ab vom niederländischen Begriff „Duiker“ (Taucher).

Ohne Pumpen Hindernisse überwinden

Ein Düker kann Hindernisse ohne Pumpen überwinden. Entscheidend dabei ist das Prinzip der kommunizierenden Röhren: Zwei nach oben offene Gefäße sind durch geschlossene Röhren miteinander verbunden. Durch die Verbindung ist der Wasserspiegel auf beiden Seiten gleich hoch. Fließt nun auf der einen Seite neues Wasser hinzu, kann das Wasser auf der anderen Seite beinahe ohne Höhenverlust weitergeleitet werden.

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