Genaue Radarbilder
Möglich sind solche genauen Radarbilder, weil die Ulmer Wissenschaftler einen speziellen Radarsensor für Drohnen entwickelt haben. Das Prinzip: „Über die Sendeantennen werden elektromagnetische Wellen abgeschickt. Aufgrund der sehr geringen Frequenz können die Wellen in der Realität in alle Bodenarten eindringen und werden dort von den Minen zurückgeworfen. Dieses reflektierte Signal empfängt der Radarsensor und wertet es aus“, erklärt Waldschmid.
Erleichterung für die Zivilbevölkerung
Häufig ist es aber auch so, dass kein Signal aufgefangen wird und die überflogene Gegend also minenfrei ist. Das ist in der Praxis ein wichtiges Signal: „Ich habe bei meinem letzten Besuch im Irak gesehen, dass es dort immer noch Zehntausende von internen Vertriebenen gibt. Und nun muss man erst einmal feststellen, ob es in ihren Dörfern überhaupt eine Gefahr gibt oder nicht. Wenn nicht, dann könnten die Leute gefahrlos in ihre Dörfer zurück. Genau in diesen Fällen hoffen wir, dass die Drohne das ganze Verfahren beschleunigt“, berichtet Eberle.
Schnellere Räumung
Sowohl bei den Minen wie auch bei selbst gebauten Sprengfallen gilt: Sind die Objekte erst einmal identifiziert, können die Fachkräfte vor Ort mit der Entschärfung beginnen. Dafür muss das Gebiet dann sicherheitshalber immer noch von menschlichen Minenräumern mit Metalldetektoren abgesucht werden. „Wenn sich allerdings unser Verfahren über die Jahre in der Praxis bewährt, wollen wir unsere Radarbilder dann auch für die Praxis zur Verfügung stellen. Das heißt, dass die Minenräumer dann nur noch unsere Radarbilder zur genauen Auffindung brauchen und sofort mit dem Entschärfen der Minen loslegen können“, so Waldschmidt über die Zukunft.
Minen und Sprengfallen
Gefahr
Nicht nur Minen sind gefährlich für die Zivilbevölkerung. Auch unkonventionelle, nicht industriell hergestellte Spreng- oder Brandvorrichtungen, sogenannte IED (englisch: improvised explosive device) sind eine immer größer werdende Gefahr. Sie sind häufig an Stolperdrähte geknüpft
Folgen
Fast 40 Prozent aller Toten aufseiten der Koalition im Irak-Krieg werden etwa auf unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen zurückgeführt.