Drogendealer in eine Falle gelockt

Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa Foto: red

Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Coburg sitzen seit Mitte Dezember insgesamt vier Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. Sie müssen sich unter anderem wegen der besonders schweren räuberischen Erpressung und des Handels mit einer nicht geringen Menge an Betäubungsmitteln demnächst vor Gericht verantworten.

 
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Wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg am Donnerstag mitteilten, bekamen die Beamten des Rauschgiftkommissariats im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens Ende letzten Jahres einen Hinweis auf einen nicht alltäglichen und brutalen Vorfall.

Mittelpunkt der anfänglichen Untersuchungen der Polizisten waren ein damals 17-jähriger und ein 18-jähriger Drogendealer. Zwischen den beiden fand untereinander ein reger Handel mit Marihuana in einer nicht geringen Menge statt.

Mit Sturmhauben maskiert und bewaffnet

Trotz dieser intensiven Handelsbeziehung entschloss sich der ältere der beiden im Herbst letzten Jahres dazu, bei einem Treffen das bestellte Rauschgift seinem Geschäftspartner mit Gewalt abzunehmen. Hierzu nahm er die Hilfe von drei Komplizen im Alter von 19 bis 21 Jahren in Anspruch. Sie sollten in der Nähe des vereinbarten Übergabeortes, auf einem Feldweg bei einer Tankstelle im Landkreis Coburg, auf sein Signal warten und anschließend mit Sturmhauben maskiert das Opfer mit Hilfe einer Schreckschusswaffe, einer sogenannten Soft-Air-Pistole und eines Schlagringes überfallen.

Zu dem Treffen kam das mutmaßliche Raubopfer in Begleitung eines weiteren Jugendlichen. Auf das vereinbarte Zeichen näherten sich die drei maskierten Männer dem Treffpunkt. Hierauf flüchteten der 17-Jährige sowie sein Begleiter und warfen das mitgebrachte Rauschgift weg. Ein Täter forderte sogar durch eine Schussabgabe mit der Schreckschusswaffe die Flüchtenden zum Stehenbleiben auf.

Nachdem die Verfolger die zwei Männer stellen konnten, nutzten sie ihre Waffen, um von ihren Opfern das mitgeführte Bargeld zu bekommen. Einer aus der Gruppe hielt daher auch die echt aussehende Soft-Air-Pistole seinem am Boden befindlichen Gegenüber drohend an den Kopf.

Mit einem zweistelligen Geldbetrag flüchtete die Vierergruppe letztlich vom Tatort ohne ihr eigentliches Ziel, das bestellte Rauschgift, erlangt zu haben. Grund hierfür war, dass sie das weggeworfene Marihuana in der Dunkelheit nicht mehr finden konnten.

Haftbefehle gegen die Räuber erlassen

Aufgrund des sehr gewaltbereiten Vorgehens der Täter führte die Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Coburg ihre Ermittlungen intensiv fort. In der Folge ergingen letztlich Mitte Dezember gegen die vier Komplizen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Durchsuchungs- und Haftbefehle. Im Rahmen der Durchsuchungen der Wohnungen konnten die Ermittler neben Beweismitteln auch noch andere Waffen beschlagnahmen.

Die vier Männer konnten festgenommen werden und sind mittlerweile in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten untergebracht. Dort warten sie nun auf ihren Prozess.

red

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