Der Fall der Murdaugh-Morde erschreckt und fasziniert zugleich. Weil Alex Murdaugh Sohn einer in South Carolina hoch angesehen Anwaltsdynastie ist, die in der Gegend Macht und Einfluss hatte. Nach eigenen Angaben verdiente er Millionen. Aber auch weil es im Umfeld von Murdaughs Familie in der Vergangenheit gleich mehrere mysteriöse Todesfälle gab. Murdoch selbst war nach eigenen Angaben schwer opiatabhängig. Einige Monate nach dem Mord an seinem Sohn und seiner Frau soll er einen Auftragskiller angeheuert haben, um ihn selbst umzubringen. Murdaugh wollte angeblich, dass seine Lebensversicherung in Höhe von zehn Millionen Dollar an seinen anderen, noch lebenden Sohn ausgezahlt wird.
Netflix macht Dokuserie
Strahlendes Licht und abgrundtiefe Dunkelheit: Im Fall Murdaugh sind sie immer dicht beieinander. Es ist der Stoff für Hollywood. Die Streaming-Plattform Netflix verarbeitete das Schicksal der Murdaugh-Familie zu einer dreiteiligen Dokuserie. Kurz nach der Veröffentlichung am 22. Februar war „Murdaugh Murders: A Southern Scandal“ auf Platz zwei der Netflix Top-10 in den USA. Auch in Deutschland ist die Serie zu sehen.
In dieser Woche kam das Drama dann vorläufig zum Abschluss. Am Donnerstag sprach die Jury aus zwölf Geschworenen nach nur dreistündiger Beratungszeit Murdaugh des Mordes an seiner Frau und seinem Sohn schuldig. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft soll er die Taten verübt haben, um von seinen wachsenden finanziellen Problemen abzulenken.
Filmreifes Ende eines Dramas
Am Freitag erschien Murdaugh dann zur Verkündung des Strafmaßes ein letztes Mal im Gerichtssaal. Diesmal nicht im weißen Hemd und mit Jackett - in Handschellen, mit khakifarbenem Sträflingsanzug und orangenen Gummisandalen wurde er dem Richter vorgeführt.
Zwei mal lebenslänglich ohne Bewährung. „Das war der erschütterndste Fall meiner Laufbahn“, sagte der Richter Clifton Newman bei der Urteilsverkündung. „Ich weiß, Sie müssen Paul und Maggie nachts sehen, wenn Sie versuchen einzuschlafen. Ich bin mir sicher, sie kommen Sie besuchen.“ Es ist das filmreife Ende eines Dramas. Zumindest vorläufig, denn Murdaughs Anwälte haben angekündigt, Berufung gegen den Schuldspruch einlegen zu wollen.