Digitalministerin Die Masken fallen – auch im Kino

Haben auf der Couch im Gastronomiebereich des Kinos Franz & Gloria Platz genommen: Digitalministerin Judith Gerlach und Cineplex-Eigentümer Michael Thomas, umrahmt von Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und MdL Gudrun Brendel-Fischer. Foto: Andreas Harbach

Für viele ist es der lange ersehnte Schritt in Richtung Normalität. Wenn ab heute die Maskenpflicht wegfällt, gilt das natürlich auch für die Kinos. Mit ihrem Besuch am Samstag im Cineplex Bayreuth wollte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach vor allem eines signalisieren: „Ich will ein Zeichen setzen, dass es wieder losgeht“, sagte die Ministerin im Gespräch mit Cineplex-Eigentümer Michael Thomas, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und der Bayreuther CSU-Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer.

 
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Wie für viele andere Branchen waren die vergangenen beiden Jahre der Corona-Pandemie auch für die Kinos eine schwere Zeit. Die Digitalministerin verweis darauf, dass es vom Freistaat Unterstützung gegeben habe. Zu Beginn der Pandemie wurden Sofort-Prämien von jeweils 5000 Euro an 155 Kinos vergeben, also insgesamt 775 000 Euro. Als Anlaufhilfen für bayerische Kinos wurden bisher insgesamt 15,55 Millionen Euro ausbezahlt. Judith Gerlach zeigte sich optimistisch, dass das Kino eine Zukunft hat.

Michael Thomas war in der Zeit der Pandemie nicht untätig. Im vergangenen Jahr hatte er sein Kino Franz & Gloria auf dem Cineplex-Kino eröffnet. Ein Saal mit eigenem Gastronomie-Bereich, in dem auch die Ministerin für ihr Gespräch Platz genommen hatte.

Nicht nur Filme abspielen

Natürlich glaubt auch Michael Thomas an die Zukunft des Kinos. Doch er sieht die Sache realistisch: „Das Niveau, das wir vor der Pandemie bei den Besucherzahlen hatten, werden wir nie wieder erreichen“, sagt der Kino-Chef im Gespräch mit dem Kurier. Auch Thomas ist klar, dass Kinos mehr bieten müssen, als nur Filme abzuspielen. „Der Film an und für sich ist viel zu wenig, das Außenrum ist umso wichtiger, die Menschen werden anspruchsvoller“, lautet die Analyse des Cineplex-Inhabers. Auf diesen Zug müsse man aufspringen.

Thomas bestätigte, dass man mit Hilfe der Unterstützungsmaßnahmen gut durch die Coronakrise gekommen sei. Gleichwohl sind die Probleme größer geworden. Etwa im Bereich der Personalsuche. „Immer weniger Leute haben Lust, am Wochenende zu arbeiten, die ganze Freizeitindustrie knackt an diesem Punkt.“ Positionen im Service ließen sich oft nur schwer besetzen. Dennoch ist sich Thomas mit Blick auf seinen Kinobetrieb sicher: „Das Interesse ist da, die Leute wollen auch kommen.“

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