Dienstag macht es auf Stadtbad ist wieder am Start

Endlich wieder Schwimmbetrieb – aber erst ab Dienstag: Stadtbad-Leiter Thomas Schmeer freut sich darauf, wieder Badegäste in den Becken zu sehen. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Das war eine lange Durststrecke: Nach mehr als eineinhalb Jahren erzwungener Schließzeit geht das Stadtbad am kommenden Dienstag wieder an den Start. Allerdings dürfen nicht mehr als 80 Menschen gleichzeitig ins Bad, es gelten auch die Drei-G-Regeln. Dafür gibt es viel Zeit fürs Schulschwimmen und für Schwimmunterricht.

 
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Bayreuth - Der Sommer geht zu Ende, das Kreuzsteinbad macht zu – und das Stadtbad macht wieder auf. So ist es Tradition in Bayreuth. Die allerdings hat, wie so vieles andere auch, Corona durchkreuzt. Das Stadtbad, das normalerweise in den Sommerferien eine Revision bekommt, war mehr als eineinhalb Jahre lang dicht. Erst der Lockdown im März 2020, „wo Bayreuth zwei Tage eher dran war als andere Städte, wie der Pressesprecher der Stadtwerke, Jan Koch, im Kurier-Gespräch sagt, dann die bittere Erkenntnis: Die Lüftungsanlage kann kein Corona. Aber: Nach einer Investition von rund 250.000 Euro kann es am Dienstag wieder losgehen im Stadtbad. Für den öffentlichen Betrieb immer nachmittags.

Dramatisch lange Schließzeit

Für die Stadtwerke sei die Schließzeit „eine dramatisch lange Zeit“ gewesen, sagt Jan Koch am Freitagmorgen. Man hatte zwar schon länger geplant, die Lüftungsanlage aus dem Jahr 1996 zu erneuern, jedoch habe „kein Badbetreiber auf dem Zettel gehabt, dass einmal die Notwendigkeit bestehen wird, die Lüftungsanlagen mit einem so hohen Frischluftanteil zu fahren, was ja auch nicht besonders ökologisch ist“, die warme Luft aus den Schwimmhallen zu saugen und wieder aufzuwärmen.

Corona-bedingt hat der Austausch der Anlage für die große Schwimmhalle – „der eine Strang von zweien“, wie Koch sagt – lange gedauert. „Jetzt funktioniert das allerdings alles 1 a. Wir können am 14. September endlich wieder öffnen“, sagt Thomas Schmeer, der Leiter des Stadtbads.

Die Investition habe die Stadtwerke zu einer „Zeit großer Unwägbarkeiten“ erwischt, sagt Koch. Stadtbad zu, Therme zu, dramatische Einbrüche bei den Fahrgastzahlen im Stadtbusverkehr und Einschnitte im Energiebereich – was auch durch „großzügige Finanzhilfen“ des Staates aus dem Corona-Hilfspaket nicht ganz aufgefangen werden konnte.

Kleinschwimmhalle bleibt noch zu

Was noch zu sanieren ist: Die Lüftungsanlage in der Kleinschwimmhalle. Wie Koch auf Kurier-Nachfrage sagt, seien die Stadtwerke „gerade über der Planung für den zweiten Strang“. Nach aktuellem Stand werde man in diesen Part weitere rund 110.000 Euro stecken müssen. In der zweiten Jahreshälfte des nächsten Jahres könne man hier mit einer Öffnung der Halle rechnen, die sonst für Schwimmkurse rege genutzt wird. Allein die Lieferung des Materials, das sei jetzt schon klar, „wird 20 Wochen dauern“, sagt Schmeer.

Maximal 80 Gäste gleichzeitig

Wiedereröffnung bedeutet: Öffnung mit Einschränkung. Maximal 80 Badegäste dürfen gleichzeitig im Bad sein, sagen Schmeer und der Bäderleiter der Stadtwerke, Harald Schmidt. Der Kassenautomat wird außer Betrieb genommen, dafür gibt es wieder persönliche Bedienung übers Kassenhäuschen. Der Grund: „Es gilt die Drei-G-Regel“, sagt Koch. Weil Bayreuth eine Inzidenz von über 35 aufweist, dürfen nur Geimpfte, Genesene oder Getestete ins Bad, die das auch an der Kasse nachweisen und sich per Luca-App oder über ein Formular anmelden müssen.

Es gibt aber keine Online-Anmeldung, man kann „spontan das Bad besuchen“, sagt Schmidt. Kinder bis sechs Jahre, sagt Koch, brauchen keinen Test-Nachweis, Schüler auch nicht, weil sie ja ohnehin mehrfach in der Woche getestet werden, „sie sollen aber einen Schülerausweis mitbringen“.

Schulen bekommen mehr Schwimmzeit

Was – mit Ausnahme der Kurse des Fitness-Studios Actic am Montagnachmittag – auch nicht angeboten werden kann: Die Aqua-Fitness-Kurse. „60 oder 70 Leute in Spitzenzeiten im Nichtschwimmerbereich – da kriegen wir keine vernünftigen Abstände hin“, sagt Schmeer.

„Es wird sicher eine Saison der Kompromisse werden“, sagt Koch. Das bedeute auch: Am Montag gibt es gar keinen öffentlichen Badebetrieb, unter der Woche startet der öffentliche Badebetrieb ebenso wie am Samstag um 13 Uhr, weil vorher die Schulen und Schwimmkurse der DLRG – am Samstag von 10 bis 13 Uhr nach entsprechender Voranmeldung – zu ausreichend Schwimmzeit kommen sollen. „Für die Schulen hat man von 11 bis 13 Uhr dienstags bis freitags ein zusätzliches Zeitfenster geschaffen“, sagt Schmeer, um den wichtigen Schwimmunterricht zu unterstützen. „Wir wollen da unseren Beitrag leisten“, sagt Koch.

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