Die Natur bewusst machen: Peter Pfaffenberger hängt in seinem Wald 50 Nistkästen auf Damit Meisen und Sperlinge brüten

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Peter Pfaffenberger aus Engelmannsreuth hängt zurzeit 50 Nistkästen in seinem Wald auf. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Früher haben sich die Menschen mehr gekümmert, heute gibt es kaum noch Nistmöglichkeiten für Vögel“, sagt Peter Pfaffenberger. Der 47-jährige Engelmannsreuther will etwas dagegen machen und hängt in einer Großaktion 50 Nistkästen in seinen Wäldern auf.

 
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Sein Vater war schon früher jedes Wochenende im Wald und hat Nistkästen aufgehängt. Nun trägt Pfaffenberger die Tradition weiter, auch sein Sohn Paul ist schon immer mit dabei. Peter Pfaffenberger hat Wälder in Prebitz und Bieberswöhr. „Wenn man da durchgeht, erkennt man sofort, dass die uns gehören. Da hängen überall Nistkästen“, erzählt er lachend. Insgesamt werden es wohl an die 160 sein, schätzt er. Das Einflugloch ist zwischen 26 und 30 Millimeter groß. „Das ist eher für kleine Vögel wie Meisen, Kleiber oder Sperlinge geeignet“, sagt Pfaffenberger. In der nächsten Aktion sollen es größere, hochovale Löcher sein. Die sind dann für größere Vögel geeignet. Pfaffenberger kauft die Nistkästen nicht irgendwo, sondern lässt sie von seinem Nachbarn, dem Schreiner Hans Freiberger, machen. Der baut schon seit zehn Jahren welche.

Vor den Menschen schützen

Aufgehängt werden sollten die Nistkästen bis Ende Februar, sagt Pfaffenberger. Auch im Wald macht sich der Klimawandel bemerkbar. Sollte es mal später sein, dann könne die zweite Brut noch rein. Die ideale Höhe ist zwischen 2,50 und drei Metern. Aber nicht, um die Kästen vor anderen Tieren zu schützen, sondern damit der Mensch nicht rankommt, erklärt Pfaffenberger weiter. „Da gibt es dann nämlich welche, die fingern daran rum oder klopfen dran“, sagt er. Wenn die Kästen an den Waldrand und Lichtungen angebracht werden, sollte das Loch in Richtung Süd-Osten zeigen. „Dann scheint gleich früh die Sonne rein und es ist warm“, so Pfaffenberger weiter. Und die Vögel sind gleichzeitig vor der Mittagssonne geschützt. Im Wald ist das nicht so wichtig, weil es da sowieso schattiger ist.

Die Innenwände der Nistkästen sind rau. „Dann können die kleinen Vögel hochkrabbeln, denn sie werden meist am Loch gefüttert“, sagt Pfaffenberger. Manchmal nutzen auch andere Tiere die Kästen als Behausung. Fledermäuse und Haselmäuse waren schon drin. Und wenn sie da waren, erkennt Pfaffenberger das daran, dass Blätter drin sind. „Das machen nur Säugetiere“, sagt er.

Biologisches Gleichgewicht halten

Im Winter macht er die Nistkästen sauber. Bei den neuen von Freiberger braucht er sie bloß unten aufzuziehen. Zecken, Milben, Läuse und Fäkalien – das muss alles raus, um das biologische Gleichgewicht zu halten. Denn ein ausgeleertes Häuschen beziehen die Vögel lieber. Aufgehängt werden die Nistkästen an eher schadhaften Stellen, wo es dem Baum nichts ausmacht, denn den Nagel, den Pfaffenberger dazubraucht, bekommt er später nicht mehr heraus. „Der wächst rein“, sagt er. So etwa 30 Meter Abstand sollten zwischen den einzelnen Nistkästen-Bäumen liegen. Wenn sie näher beieinander hängen, dann sollten es welche mit verschiedenen Einfluglöchern sein.

Peter Pfaffenberger ist bestens über alles informiert. Sein Vater wusste das einfach, wie es richtig ist. Pfaffenberger hat sich beim Förster und beim Landesbund für Vogelschutz erkundigt, wie er es richtig machen muss. „Im Wald soll es zwitschern“, bringt es Pfaffenberger auf den Punkt. In den Gärten gibt es oft zu wenig Nahrung für die Tiere, stattdessen sollen sie in den Wald kommen. Mit seiner Aktion will er andere zum Nachmachen animieren.

Mit dem Kompass unterwegs

„Wir haben hier so eine schöne Landschaft. Das muss den Leuten erst mal wieder richtig bewusst werden“, sagt Paffenberger. Und weiter: „Man sollte den Wald nicht nur für finanzielle Rendite pflegen, sondern etwas für den Naturschutz machen.“ Am vergangenen Wochenende war er mit Kompass und seinem Sohn unterwegs und hat einige der Nistkästen angebracht. Bald ist er fertig.

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