DHL sucht Gelände für Paketzentrum

Von Peter Engelbrecht
So könnte das geplante Paketzentrum im Landkreis Bayreuth aussehen, das Foto zeigt das Paketzentrum in Feucht bei Nürnberg: Foto: Deutsche Post AG Foto: red

Der direkte Kontakt ist geknüpft: Beim ersten Ortstermin schauten sich am Mittwoch Vertreter des Paketdienstes DHL freie Flächen im Landkreis Bayreuth an, die sich für ein neues Paketzentrum eignen könnten. 600 neue Arbeitsplätze auf einer Fläche von 14 Hektar sind denkbar.

 
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Organisiert hatte den Termin das Landratsamt Bayreuth, Wirtschaftsförderer Georg Sünkel war mit dabei. Landrat Hermann Hübner fehlte, er hatte einen „wichtigen Termin“ in München. „Wir äußern uns zum aktuellen Stand der Grundstücksrecherche nicht. Unter allen Beteiligten ist Vertraulichkeit vereinbart“, erklärte Dieter Nawrath, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group in München. Auch im Landratsamt hieß es, man könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts berichten. „Die Parteien haben um Stillschweigen gebeten“, erläuterte Pressesprecher Michael Benz.

Schreiben an alle Bürgermeister

Die Post-Tochter DHL hatte Ende Januar 2018 für ein neues Paketzentrum im Raum Bayreuth eine Grundstücksanfrage an das Landratsamt gestellt, die an alle Bürgermeister weitergeleitet wurde. „Als Deutsche Post DHL Group müssen wir die Errichtung eines neuen Paketzentrums im Raum Bayreuth vorantreiben – mit guter Autobahnanbindung, da wir rund 1000 Anfahrten pro Tag haben“, teilte Jörg Stegemann von der DHL-Grundstücksakquisition aus der Zentrale in Bonn in dem Schreiben mit. Die Flächenbedarf liegt demnach bei rund 14 Hektar (optimales Grundstück: 450 Meter auf 330 Meter). Die Logistikhalle (U-Form) soll eine Größe von etwa 38 000 Quadratmeter und rund 2000 Quadratmeter Bürofläche haben. Die Investitionssumme beträgt laut Stegemann mehr als 100 Millionen Euro. „Aufgrund des weiterhin rasant wachsenden Onlinehandels müssen wir deutschlandweit diese strategischen Netzknoten errichten, damit Wachstum generiert werden kann“, schrieb er. Im Landkreis Bayreuth würden langfristig rund 600 neue tarifgebundene sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.

Im Landkreis keine Fläche vorhanden

Doch im Landkreis gibt es derzeit keine Gewerbefläche von 14 Hektar. Was sagen Verantwortliche? Er rede grundsätzlich nicht über mögliche Gewerbeansiedlungen, sagte der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab auf Anfrage. Sein Amtskollege Harald Schlegel aus Gefrees verwies auf die hügelige Landschaft, diese erschwere die Ausweisung einer solchen Fläche. Dieses Areal sei ohnehin nicht vorhanden. Für ein gemeinsames Gewerbegebiet mehrerer Kommunen sah Schlegel schlechte Chancen: „Der Egoismus ist zu groß“.

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