DGB: „Frauen wählen“ starkes Zeichen für Demokratie

red
Wichtig für Frauen ist der 8. März, in diesem Jahr vor allem aber der 9. Juni. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Zum heutigen internationalen Frauentag weist die Gewerkschaft darauf hin, dass Frauenrechte immer stärker unter Druck geraten, und fordert alle auf, wählen zu gehen.

 
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Zwei aus weiblicher Sicht besonders wichtige Termine stehen laut einer Mitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) an: der heutige Internationale Frauentag und die Europawahl am 9. Juni. Besonders mit Blick auf die Wahl zum Europäischen Parlament stellt der DGB fest, dass Frauenrechte immer stärker unter Druck gerieten angesichts zunehmender populistischer, antidemokratischer, antifeministischer und europafeindlicher Tendenzen in den EU-Ländern. Die Frauen im DGB werben deshalb, wie es weiter heißt, zum Internationalen Frauentag für ein demokratisches und sozial gerechtes Europa, das weiterhin als Motor für die Gleichstellung der Geschlechter wirkt. Unter dem Motto „Frauen wählen“ fordert der DGB alle Wahlberechtigten auf, ihre Stimme zu nutzen und jene politischen Kräfte zu stärken, die gewerkschaftliche Positionen teilen und nach Geschlechtergerechtigkeit streben.

„Die Demokratie in Deutschland und in der gesamten EU steht unter Druck. Jetzt müssen wir ein starkes Zeichen setzen. Jede und jeder kann Europa durch die eigene Stimme mitgestalten und verändern“, sagt Mathias Eckardt, DGB-Regionsgeschäftsführer in Oberfranken.

„Europäische Grundwerte verteidigen“

Wichtiger denn je sei laut der Mitteilung: „Wo rechtspopulistische und nationalistische Kräfte an der Macht sind, geraten mit der Demokratie auch die Frauenrechte in Bedrängnis. Antifeminismus und sexistische Hetze im Netz gehen einher mit einem Rückfall in überholte Rollenzuschreibungen und Strukturen, die Frauen benachteiligen. „Wir werden unsere europäischen Grundwerte verteidigen. Europa ist ein Motor für Gleichstellung und ein Bollwerk gegen den Antifeminismus der Rechtspopulisten“, so Eckardt. „Wir fordern die Gleichstellung von Frauen und Männern durch verbindliche europäische Regelungen.“ Frauen brauchten bessere Chancen für eigenständige Existenzsicherung und selbstbestimmtes Leben. Dazu gehörten gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, gerechte Steuersysteme, eine Arbeitswelt und ein Leben frei von Gewalt, eine faire Aufteilung von bezahlter Erwerbs- und unbezahlter Familienarbeit zwischen Frauen und Männern und gute öffentliche Angebote für die Betreuung von Kindern sowie die Versorgung von Pflegebedürftigen.

Die EU liefere unverzichtbare Impulse für die Gleichstellung: Die Vereinbarkeitsrichtlinie beispielsweise stärke die Rolle der Väter und fördere die gerechte Verteilung von Familienarbeit. Die Entgelttransparenzrichtlinie verpflichte Arbeitgeber zur Lohntransparenz, „damit der Grundsatz ,gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit’ endlich Wirklichkeit wird“.

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