Dezimierte Münchner besiegt: Medi-Team gewinnt Spiel um Platz drei

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Basketball Expert Jakob Cup in der Oberfrankenhalle in Bayreuth für die Saison 2018-2019Medi Bayreuth gegen FC Bayern MünchenMedi Bayreuth Spieler Nr.: 9 David Stockton linksFC Bayern München Spieler Nr.: 19 Kilian Binapel rechtsFotograf Peter Kolb Foto: Peter Kolb Pressefotograf Heinrich von Kleist Strasse 52 95447 Bayreuth Mobil: 0175/5271390 Mail: Fotograf.Kolb@gmx.de Spark. B

BASKETBALL. Der vom Hallensprecher immer wieder beschworene „Sieg gegen den Deutschen Meister“ war es natürlich nur sehr, sehr, sehr bedingt. Aber immerhin: Im Duell zweier erheblich dezimierter Mannschaften gewann Medi Bayreuth das Spiel um den dritten Platz beim Vorbereitungsturnier um den Expert-Jakob-Cup am Sonntag vor wiederum guter Kulisse von fast 1500 Zuschauern gegen den FC Bayern München mit 96:83 (49:42).

 
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Allerdings kamen dabei nur vier Spieler zum Einsatz, die in der Saisonplanung des Meisters eine wesentliche Rolle spielen dürften: Braydon Hobbs, Alex King, Devin Booker und der Ex-Bayreuther Robin Amaize, der am Vortag gegen Krasnodar noch auf der Bank geblieben war (dafür pausierten diesmal Nihad Dedovic und Leon Radosevic). Vielleicht kann man noch Trainingsgast Nemanja Dangubic dazu zählen, der sich aber mit drei Airballs bei Dreiern nicht gerade für einen langfristigen Vertrag aufdrängte. Der Rest des Aufgebots ohne Danilo Barthel, Stefan Jovic, Maodo Lo, Vladimir Lucic und Milan Macvan, der sich kurz vor der Rückkehr nach einem Kreuzbandriss erneut schwer am Knie verletzt hat, ist eher der zweiten Bayern-Mannschaft (Pro B) zuzuordnen.

Nur sieben Spieler aus dem Kern des Kaders

Selbstverständlich war der Sieg der Bayreuther aber trotzdem nicht. Schließlich fehlten auch ihnen nicht nur wie am Vortag die Nationalspieler Bastian Doreth und Andreas Seiferth, die den freien Tag der DBB-Auswahl für einen Besuch als Zuschauer nutzten, sowie die verletzten Amerikaner Hassan Martin und Adonis Thomas, sondern zusätzlich noch der am Oberschenkel angeschlagene Steve Wachalski. Trotz des nachverpflichteten slowenischen Centers Ziga Dimec, der an beiden Tagen einen starken Eindruck hinterließ, standen somit nur noch sieben Spieler aus dem Kern des Bundesliga-Kaders zur Verfügung.

Dieser Minikader präsentierte sich aber von Beginn an bemerkenswert spielfreudig und legte mit einigen glänzend herausgearbeiteten Körben (und verbesserter Chancenverwertung) schon im ersten Viertel eine zweistellige Führung vor (26:14/9.). Nur im zweiten Abschnitt gab es ein Tief in der Trefferquote, das vom 30:20 (11.) zum 34:36 (17.) führte. Wesentlichen Anteil an der kurzzeitigen Wende hatte Amaize, der per Dreier und tollem Solo übers ganze Feld fünf Punkte in Folge zur Münchner Führung erzielte (34:35/15.). Dann setzte sich das Medi-Team aber mit weiteren sehenswerten spielerischen Lösungen noch vor dem Seitenwechsel wieder ab.

Deutlichster Vorsprung beim 82:63

Das dritte Viertel ging mit 30:21 an die wieder hochprozentig treffenden Gastgeber (10/14 aus dem Feld, dazu 7/7 Freiwürfe), und nach dem Dreier von Kassius Robertson zur Eröffnung des Schlussabschnitts zeichnete sich beim 82:63 sogar ein Kantersieg ab. Die vierten Fouls der neben dem vielseitigen Gregor Hrovat (zehn Assists, sieben Rebounds) besonders überzeugenden Ziga Dimec (33.), David Stockton (33.) und De’Mon Brooks (34.) brachten den kleinen Medi-Kader dann zwar in Schwierigkeiten, aber die 0:12-Serie in dieser Phase zum 82:75 (35.) beantwortete Brooks sehr eindrucksvoll: Mit acht Punkten erhöhte er im Alleingang auf 90:75 (37.) und verließ nach seinem folgenden fünften Foul das Feld als umjubelter Topscorer.

Allen am Vortag noch nicht überzeugenden Bayreuther Neuzugängen gelang eine Verbesserung, aber Stockton steigerte sich am deutlichsten von ordentlichem auf sehr starkes Niveau. Der schnelle Spielmacher glänzte als variantenreicher Vorbereiter ebenso wie als treffsicherer Werfer (4/6 Zweier, 4/6 Dreier).

Statistik

Medi Bayreuth: Robertson (8 Punkte), Wenzl (0), STOCKTON (21), HROVAT (14), Meisner (5), DIMEC (14), BROOKS (22), RAIVIO (12), Krug (0), Pryszcz; Feldwurfquote: 36/62 (58 Prozent), davon 10/28 Dreier (36 Prozent): Stockton (4/6), Raivio (2/6), Meisner (1/3), Robertson (1/4), Hrovat (1/4), Brooks (1/5); Freiwürfe: 14/16 (88 Prozent); Rebounds: 23 defensiv, 6 offensiv (Hrovat 6/1); Assists: 25 (Hrovat 10); Effektivität: 118 (Stockton 26, Hrovat 24, Brooks 21, Dimec 19).

Bayern München: WEIDEMANN (0), Hobbs (22), Dangubic (11), KING (12), Radosevic, AMAIZE (9), Vrcic (7), BINAPFL (3), Rudan (2), BOOKER (17); Feldwurfquote: 30/55 (55 Prozent), davon 9/26 Dreier (35 Prozent): Hobbs (4/8), King (2/2), Booker (1/1), Amaize (1/3), Vrcic (1/3); Freiwürfe: 14/24 (58 Prozent); Rebounds: 22 defensiv, 5 offensiv (Booker 3/2, King 4/1); Assists: 22 (Hobbs 9), Effektivität: 93 (Hobbs 28, Booker 19).

Bamberg gewinnt das Endspiel

Den Turniersieg sicherte sich Brose Bamberg mit einem deutlichen 87:64 (45:38)-Erfolg im Endspiel gegen LK Krasnodar. Nachdem der Ex-Meister den 11:15-Rückstand in eine 22:17-Führung nach dem ersten Viertel verwandelt hatte, behielt er das Geschehen in der abwechslungsreichen Partie im Griff. Dafür garantierte insbesondere Spielmacher Tyrese Rice, der als wertvollsten Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Als die Bamberger in der zweiten Halbzeit defensiv noch zulegten, setzten sie sich stetig ab.

Brose Bamberg: Rice (21 Punkte), ZISIS (7), STUCKEY (3), Kratzer (0), Schmidt (5), OLINDE (2), Bruhnke (0), Harris (7), RUBIT (13), ALEXANDER (18), Kulboka (5); Feldwurfquote: 31/66 (47 Prozent), davon 10/25 Dreier (40 Prozent): Rice (4/7), Alexander (2/2), Rubit (1/1), Zisis (1/2), Kulboka (1/4), Stuckey (1/6); Freiwürfe: 15/16 (94 Prozent); Rebounds: 30 defensiv, 14 offensiv (Alexander 7/5); Assists: 16 (Zisis 8); Effektivität: 108 (Alexander 27, Rice 25).

LK Krasnodar: MCLEAN (6), Velichkin, WRIGHT (0), Shcherbenev (15), Platonov (4), ILNITSKY (3), WHITEHEAD (17), Popov (5), GERASIMOV (2), Johnson (9), Alekseev, Vedishchev (3); Feldwurfquote: 21/57 (37 Prozent), davon 7/21 Dreier (33 Prozent): Shcherbenev (4/5), Ilnitsky (1/2), Vedishchev (1/3), Whitehead (1/5); Freiwürfe: 15/21 (71 Prozent); Rebounds: 20 defensiv, 8 offensiv (Ilnitsky 5/1); Assists: 13; Effektivität: 61 (Shcherbenev 15).

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