«Schade für den Nico, weil der gar nichts dafür kann», konstatierte Vettel zumindest. Während Rosberg auf dem Sepang Circuit seine Aufholjagd startete, versuchte Vettel bereits in Bermuda-Shorts seine Aktion zu rechtfertigen und erklären: «Im Endeffekt bin ich dem Nico reingefahren. Ich konnte den Unfall nicht mehr vermeiden.»
Rauchende Reifen
Ein Jahr nach seinem ersten Erfolg im Ferrari erreichte Vettel in seiner enttäuschenden und bislang sieglosen zweiten Saison bei der Scuderia damit einen weiteren Tiefpunkt, er ist erstmals in seiner Karriere 22 Rennen ohne Sieg. Die Rennkommissare kündigten eine Untersuchung an.
Und was machte Rosberg? Er wendete mit rauchenden Reifen seinen Wagen und jagte durchs Feld. Nach nicht mal der Hälfte der 56 Runden hatte er sich bereits bis auf Rang fünf vorgearbeitet. Im 38. Umlauf drängte sich Rosberg dann auch noch an Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen vorbei - allerdings mit einer ebenfalls hitzigen Aktion, für die er eine 10-Sekundenstrafe bekam. Sein Vorsprung auf Räikkönen war aber so groß, dass er den Podiumsplatz ins Ziel rettete.
Schlimmer traf es Hamilton, der sich am Samstag souverän die Pole gesichert hatte und konzentrierter denn je wirkte. Der Brite hat erkannt, dass er im Zweikampf mit Rosberg nachlegen muss. Und dann das.
"Das ist nicht akzeptabel"
In der Mercedes-Box blickten Teamchef Toto Wolff und Teamoberaufseher Niki Lauda rat- und hilflos auf die Bildschirme: Der Motorschaden am Wagen des dreimaligen Weltmeisters, der auf dem Weg zu seinem 50. Karrieresieg war, kam ohne jede Warnung. Damit war auch der vorzeitige Gewinn der Konstrukteurswertung für Mercedes geplatzt. «Irgendjemand muss mir darauf mal ein paar Antworten geben, denn das ist nicht akzeptabel», forderte Hamilton.
Nutznießer der prominenten Ausfälle waren auch Nico Hülkenberg, der es im Force India auf Rang acht schaffte und Pascal Wehrlein im Manor auf Platz 15.
dpa