Der Pegnitzer Songschreiber Daniel Nitt spielt im Sommer zusammen mit Mark Forster auf den Open Air-Bühnen Deutschlands Kommt Daniel Nitt nach Pegnitz?

Zwei, die sich gesucht und gefunden haben: Mark Forster (links) und Danule Nitt aus Pegnitz. Foto: Patrick Schroll Foto: red

Von Pegnitz auf die Bühnen Deutschlands – das gelang Daniel Nitt. Der Songschreiber schrieb nicht nur die Filmmusik zu Til Schweigers „Zweiohrküken“ und „Kokowääh“. Auch in der Popmusik avancierte er schnell zu einem gefragten Künstler. In der Band von Mark Forster steht der 34-Jährige diesen Sommer auf den Open-Air-Bühnen Deutschlands. Vor dem Konzert in Burg Abenberg am Donnerstag haben wir beide zum Interview getroffen.

 
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Als wir zweieinhalb Stunden vor Konzertbeginn in Abenberg eintreffen, ist es noch relativ ruhig. Ein Haufen hartgesottener Fans wartet schon geduldig vor dem Einlass, um sich einen guten Platz zu sichern. Eine Gruppe junger Mädchen tummelt sich rund um den Burgberg, ihre Handys griffbereit. Auch wenn von Mark Forster weit und breit keine Spur ist, präsent ist er trotzdem. Dann klingelt das Telefon.

Der Tourmanager meldet sich bei uns. Mit ihm gehen wir in den Gewölbekeller des Burghotels, auf der Suche nach einem geeigneten Platz für das Interview. Düster ist es dort unten, aber gleichzeitig überraschend gemütlich. Wir rücken einen wuchtigen Holztisch in die Mitte des hohen Raumes, die Stühle ringsherum. Der Manager macht sich von dannen. Wir sehen in erst später wieder, als Gitarrist auf der Bühne von Namika, die beim Open-Air vor Mark Forster spielen wird. Fünf Minuten später schlendern Mark Forster, gemütlich in Jogginghose, und Daniel Nitt die Treppe zum Keller hinunter. Bevor es mit dem Interview losgeht, inspizieren beide erst mal den Keller.

Herr Forster, wie haben Sie Daniel Nitt gefunden?

Mark Forster: Daniel ist ein ganz berühmter Keyboarder in der Berliner Musikszene. Ich habe irgendwann mal einen Ersatzmann gebraucht und da wurde er mir dringend empfohlen. Dann hat er mir ein paar mal abgesagt, weil er eigentlich nicht mehr so viel macht, hieß es. Aber irgendwie habe ich nicht locker gelassen und dann hat er doch mitgemacht. Relativ schnell haben wir danach angefangen, Musik zu schreiben und zu produzieren.

Herr Nitt, Sie sind von Pegnitz in die große Welt, stehen jetzt auf der Bühnen mit Mark Forster. Blickt man zwischendrin mal zurück und atmet erst mal kräftig durch?

Daniel Nitt: Auf jeden Fall, ja. Es ist ja eine Menge passiert und viel zu viel, um das in ein paar Minuten beschreiben zu können. Es war ein weiter Weg aus Pegnitz (lacht) und der geht auch noch immer weiter. Ich komme nach wie vor sehr gerne zurück nach Pegnitz, in meine Heimat. Ich bin gerne dort und trinke Bier und esse gerne Brezen, das ganze Programm. Leider ist es noch immer so, dass es in der Region beruflich nicht die Perspektive gibt, wie in einer Stadt, die Berlin heißt. Deswegen habe ich leider keine andere Wahl.

Die musikalischen Wurzeln liegen in der Familie. Der Vater hat Ihnen das Klavierspiel beigebracht. Haben Sie sonst noch musikalische Verbindungen zu Pegnitz?

Nitt: Es gibt eine Verbindung zu Bayreuth. Da bin ich in die Schule gegangen. Mit einem meiner ehemaligen Klassenkameraden habe ich noch zu Schulzeiten unsere gemeinsame Liebe zu deutschsprachige Chansons, die aus dem letzten Jahrhundert stammen, entdeckt. Wir treffen uns ab und an, um die gemeinsam als Duo zu interpretieren. Er singt und spielt Theater dabei und ich begleite ihn am Klavier.

Bei Ihrer Open-Air-Tour sehen wir Sie in unserer Region noch mal am 31. Juli auf Schloss Eyrichshof. Was können wir erwarten, welches Feuerwerk zünden Sie?

Forster: Ein Potpourri der guten Laune. Wir haben das neue Album im Gepäck, die Band ein bisschen vergrößert. Es sind jetzt auch Bläser dabei. Zum ersten Mal haben wir unsere eigene Lichttechnik dabei und ganz wichtig: Konfettikanonen, piff paff und alles Mögliche. Ich glaube, es ist jetzt eine richtige Show. Wir nehmen uns auf der Bühne die ganze Zeit nicht so hundertprozentig ernst, es ist auch ein bisschen lustig.

Wie geht es mit Ihnen beiden weiter?

Forster: Wir arbeiten ja die ganze Zeit zusammen, Nitti hat auch die Tape-Platte (das neue Album von Mark Forster, Anm. d. Red.) produziert.

Nitt: Wir brauchen keinen Ersatz mehr (lacht).

Ihr bleibt also zusammen?

Forster: Ich würde es mir sehr wünschen, ja.

Nitt: Ich mir auch. (beide lachen)

Vor dem Interview hat eine Tageszeitung auf ihrer Facebookseite ihre Leser aufgerufen, ihre brennendsten Fragen zu verraten. Darunter war folgende Frage:

Konnten Sie Mark Forster schon überreden, mit Ihnen zusammen in Pegnitz das Konfetti von der Bühne zu werfen?

Nitt: Ich habe es noch nicht gewagt. (lacht) Wir haben vor kurzem in seiner Heimatstadt gespielt. . .

Forster: Heimatdorf . . .

Nitt: Genau, wir teilen das Schicksal der kleinen Stadt, des kleinen Herkunftsortes und haben auf dem Marktplatz bei ihm in Winnweiler in der Pfalz gespielt. Und ich habe tatsächlich kurz darüber nachgedacht, wenn man in Pegnitz so ein Konzert auf dem Marktplatz machen würde... Aber ich glaube, dafür ist der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen. Da muss man auch den entsprechenden Rahmen dafür finden. Aber ich habe mich ein bisschen so gefühlt, als wäre es so, als wir in Winnweiler waren.

Also keine definitive Absage?

Nitt: Meinetwegen sehr gerne. (beide lachen)

Forster: Da muss eher Pegnitz Daniel Nitt fragen, ob er dort ein Konzert spielt und dann komme ich vorbei und singe ein Lied mit. Das passt doch besser, wenn Daniel Nitt selber spielt.

Nitt: Das ist ein guter Plan.

Das Interview führte Patrick Schroll

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