Wegen der elliptischen Bahnen von Erde und Mars wird die geringste Entfernung erst am 31. Juli erreicht. An diesem Tag beträgt die Marsdistanz nur 57,6 Millionen Kilometer. Dies entspricht etwa einem Drittel der Entfernung Erde - Sonne. Noch näher kam Mars Ende August 2003 mit nur 55,8 Millionen Kilometer. Erst am 15. September 2035 wird der Rote Planet mit 56,9 Millionen Kilometer wieder in extreme Erdnähe kommen.
Von Monatsbeginn bis Ende Juli nimmt die Marshelligkeit nochmals kräftig zu. Mars wird damit zum dominierenden Gestirn des Nachthimmels. Er leuchtet deutlich heller als Jupiter, der noch in der ersten Nachthälfte zu sehen ist. Am 1. Juli geht Mars eine halbe Stunde vor Mitternacht auf. Am Monatsende überschreitet er schon um halb zehn Uhr abends die südliche Horizontlinie.
Partielle Sonnenfinsternis
Neumond wird am 13. um 4.48 Uhr erreicht. Am gleichen Tag kommt der Mond mit 357.430 Kilometer in Erdnähe, was wiederum zu Springfluten und Spannungen in der Erdkruste führt. Außerdem bedeckt der dunkle Neumond fast ein Drittel der Sonnenscheibe, es ereignet sich eine partielle Sonnenfinsternis. Sie ist lediglich im Eismeer südlich von Australien, südöstlichen Gebieten des Indischen Ozeans und südwestlichen Teilen des Pazifiks sowie in einem schmalen Küstenstreifen der Antarktis und an der Südostküste Australiens sowie in Tasmanien zusehen.
Saturn im Sternbild Schütze ist noch bis weit nach Mitternacht zu beobachten. Die Helligkeit des Ringplaneten nimmt leicht ab. Seine Untergänge verfrühen sich von 5.14 Uhr am Monatsanfang auf 3.07 Uhr Ende Juli.
Venus spielt nach wie vor ihre Rolle als Abendstern. Schon bald nach Sonnenuntergang kann man sie am westlichen Firmament erkennen. Venus nimmt leicht an Helligkeit zu. Allerdings verkürzt sich ihre Sichtbarkeitsdauer um rund eine Stunde. Ende Juli geht sie kurz nach halb elf Uhr abends unter.
Merkur bleibt in unseren Breiten unsichtbar. In südlichen Ländern und auf der Südhalbkugel ist der flinke Planet zur Monatsmitte in der Abenddämmerung sichtbar.
Sommerlicher Charakter
Der Fixsternhimmel zeigt nun sommerlichen Charakter. Die Frühlingssternbilder wie Löwe und Jungfrau sind im Untergang begriffen. Nur Arktur, der orange Hauptstern des Bootes, steht noch unübersehbar hoch im Westen.
Das Sommerdreieck mit den hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler hat den Südhimmel erobert. Die lichtschwachen Sternbilder Herkules und Schlangenträger mit der Schlange passieren die Mittagslinie. Knapp über dem Südhorizont erkennt man einen hellen, roten Stern: Er heißt Antares und ist der Hauptstern des Skorpions. Dem Skorpion folgt der Schütze, in dem zurzeit Saturn steht.
Der Große Wagen hat mit seinem Abstieg begonnen. Seine Deichsel zeigt nach oben, der Wagenkasten hängt nach unten. Das Himmels-W, die Kassiopeia, beginnt im Nordosten mit ihrem Aufstieg zum Zenit.
Sonnenfernster Bahnpunkt
Die Erde passiert am 6. in den Abendstunden ihren sonnenfernsten Bahnpunkt. Ihr Abstand vom Tagesgestirn beträgt dabei 152 Millionen Kilometer. Anfang Januar sind wir der Sonne fünf Millionen Kilometer näher.
Die Sonne hat mit ihrem Abstieg zum Herbstpunkt am Himmelsäquator begonnen. Am 21. verlässt sie die Zwillinge frühmorgens und wechselt in das Sternbild Krebs. Einen Tag später tritt sie eine Stunde vor Mitternacht in das Tierkreiszeichen Löwe. Die Tageslänge schrumpft um eine Stunde, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fünf Grad ab.