In der Ukraine ist es ganz anders. Die Zivilgesellschaft ist viel stärker. Die Renten sind klein, bei der Krankenversicherung sieht es düster aus und so weiter. Das heißt, die Menschen erwarten wenig vom Staat. Sie wissen, dass sie sich um ihr Schicksal selbst kümmern müssen. Das tun sie auf fast italienische Art und Weise. Ungeheuer freundlich im Umgang miteinander, aber auch mit Gästen und Fremden.
Und der Präsident ist einer von vielen. Natürlich sehr wichtig. Er hält das Volk zusammen. Aber nicht mit Doktrin und Zwang wie in Russland, sondern, indem er die Menschen motiviert und ihnen zeigt: Ich bin einer von Euch.
Hans-Thomas Simmler aus Mainleus hält sich seit vielen Monaten in der Ukraine auf. Nach Angriffen der Russen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja ist er nun im Kurort Truskawez im Westen des Landes untergekommen.