Thema Loewe: Letzte Hoffnung

Von Roland Töpfer

Das Drama der Loewe AG geht in den letzten Akt. Immer wieder teilt das Unternehmen mit, dass es mehrere Angebote von Investoren gibt. Doch keiner hat bislang eine offizielle Zusage gemacht. Jeder Tag, der vergeht, ohne dass ein Geldgeber gefunden wird, rückt Loewe näher ans Ende. Für das aufstrebende Oberfranken wäre dies ein schwerer Schlag.

 
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Loewe war für die Region über Jahrzehnte hinweg ein gewichtiger Imagebringer. Aus der stolzen Marke von einst ist eine Krisenfirma geworden. Aus eigener Kraft kann es das Unternehmen schon lange nicht mehr schaffen. Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung behält der Vorstand zumindest noch für einige Wochen die Dinge in der Hand. Auf ihm ruhen alle Hoffnungen, er muss einen Geldgeber überzeugen. Davon, dass mit dieser Marke auch wieder gutes Geld verdient werden kann. Dass Loewe, der kleine, findige Zwerg, es mit den Riesen Samsung, Panasonic oder Sony aufnehmen kann. Wenn nicht, geht Loewe pleite, wird zerschlagen, werden die Filetstücke verkauft.

Noch ist es nicht so weit. Eine Rettung in letzter Minute ist noch möglich, auch wenn man die Worte von Vorstandschef Matthias Harsch, der von einer „extrem hohen Wahrscheinlichkeit“ spricht, dass ein Investor gefunden wird, kritisch hinterfragen muss. Viel zu lange, viel zu oft wurde bei Loewe schöngeredet. Der Niedergang des Unternehmens ist auch die Folge der Verdrängung der Realitäten. Die teuren Fernseher wurden von der asiatischen Konkurrenz systematisch aus dem Markt gekickt. Jetzt steht Loewe mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Funken Hoffnung bleibt. Nicht mehr.