Creußener Christus-Gemeinde hilft Socken stricken für Peru

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Heidi Raab, Irmela Nürnberger, Gisela Stock und Luciana Hippe (von links) haben das Socken-Strick-Projekt für Peru organisiert. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

CREUSSEN. Ein Karton und eine große Tüte sind voll mit zahlreichen selbst gestrickten Socken in allen möglichen Farben und auf dem Tisch in den Räumen der Christus-Gemeinde liegen auch noch welche. Sie haben eine weite Reise vor sich, sie fliegen am Montag nach Peru.

 
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Seit 2010 ist die ehemalige Creußnerin Bine Vogel als Missionarin in Peru, kämpft gegen den Missbrauch an Kindern und Frauen. In den Hochanden leitete sie in einem Krankenhaus die Intensivstation, Anästhesie, Endoskopie und Notaufnahme, wurde mit Armut, Alkohol und Missbrauch konfrontiert. Dann nahm sie Kontakt mit der Marburger Mission auf, die in Peru bereits aktiv war. In Andahuaylas, im Hochland der peruanischen Anden, sind nun zwei sozialdiakonische Projekte der Stiftung beheimatet: die Casayohana. „Das Projekt schützt und hilft Kindern, Frauen und Familien, ermöglicht therapeutische Angebote im Hochland der Anden“, erklärt die Missionarin. Sie arbeiten mit Behörden, Kirchen und einheimischen gemeinnützigen Organisationen zusammen. Um noch gezielter und nachhaltiger helfen zu können, braucht die Arbeit ein Zentrum. Das erste Gebäude steht bereits, das zweite ist in Arbeit, immer wieder fliegen Mitglieder der Christus-Gemeinde nach Peru und helfen auf der Baustelle.

Immer kalte Füße

„Bei einer privaten Feier Ende vergangenen Jahres sind wir irgendwie auf das Thema selbst gestrickte Socken gekommen“, erzählt Heidi Raab, Mitglied der Creußener Gemeinde. Und dabei sei die Frage aufgetaucht, ob Bine Vogel in Peru wohl auch welche gebrauchen könnte für die Kinder. „Ich habe sie dann angemailt und die Antwort kam ganz schnell zurück“, so Raab weiter, „ja, das wäre eine tolle Sache, die Kinder hätten immer so kalte Füße.“ Und so starteten mehrere Frauen der Creußener Christus-Gemeinde – eben Heidi Raab, Irmela Nürnberger, Gisela Stock und Luciana Hippe – einen Aufruf, Socken für Peru zu stricken. Und sofort fanden sich zahlreiche Strickerinnen, nicht nur Gemeindemitglieder, sondern auch Arbeitskolleginnen, Omas, Schwiegermütter und weitere Verwandte. „Die Begeisterung war groß, man konnte meinen, viele hätten einen neuen Lebensinhalt gefunden“, erzählt Gisela Stock lachend.

Erlös für Wolle gespendet

Luciana Hippe strickt nicht selber, sie ist Seifensiederin und verkauft auf Märkten Seifen. Einen Teil des Erlöses hat sie nun für Wolle gespendet. „Stricken müssen aber andere“, sagt sie.

Und das läuft gut. Der Karton, der in der Gemeinde für die fertigen Socken aufgestellt wurde, füllte sich schnell. Immer wieder waren neue Socken in den buntesten Farben, mit und ohne Muster sowie in vielen Größen darin.

Kochbücher schon herausgegeben

Die Socken-Strick-Aktion ist nicht das erste Projekt, mit dem die Creußener Christus-Gemeinde die Arbeit von Bine Vogel in Peru unterstützt. Sie hat bereits zwei Kochbücher herausgegeben mit Rezepten der regelmäßig stattfindenden Frauenfrühstücke und Dinner. „Eines ist schon ausverkauft und vom zweiten haben wir auch nur wenige Exemplare“, sagt Heidi Raab. Die Socken-Aktion jetzt soll auf jeden Fall noch eine Weile weiter laufen, sagt sie. „Es ist uns aber wichtig, dass wir neue, selbst gestrickte Socken bekommen“, sagt sie, „wir sind keine Annahmestelle für Gebrauchtwaren.“

Info: Wer das Projekt mit selbst gestrickten Socken unterstützen möchte, kann diese in der Christus-Gemeinde am Hintermühlweg in Creußen abgeben.

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