Denn der gebürtige Berliner hätte auch zur tragischen Figur werden können. Vor dem Ausgleich der Engländer zum 1:1 in der regulären Spielzeit hatte er den Ball unglücklich vor die Füße von Kevin De Bruyne geklärt. "Rüdiger, vom Fehler zur Ekstase im Etihad", schrieb "Mundo deportivo".
"Maximal-Mitleid mit City", hieß es von der "Sport". Denn der englische Meister hatte die Madrilenen mit seinem Ballbesitzfußball praktisch 120 Minuten lang eingeschnürt - und musste am Ende doch den Traum vom zweiten Triple in Folge begraben. Wie schon 2022 verzweifelten die Engländer an der Kaltschnäuzigkeit der Spanier.
Dank von Guardiola
Gegen Ende des Spiels sei "so ein bisschen auch das Elfmeterschießen" das Ziel gewesen, gab Kroos zu, "weil City deutlich näher dran war, noch ein Tor zu machen". Von einem glücklichen Halbfinal-Einzug für die Königlichen wollte der 34-Jährige aber nichts wissen: "Wenn man beide Partien zusammennimmt, ist es, glaube ich, nicht unverdient, dass wir weitergekommen sind."
"Wir haben alles getan", sagte City-Trainer Pep Guardiola und konnte seinen Spielern kaum Vorwürfe machen. "Wir haben die Chancen kreiert, aber im Fußball geht es darum, Tore zu schießen, und Madrid hat es vom Elfmeterpunkt aus besser gemacht. Aber ich habe die Gelegenheit, mich bei diesen Spielern von ganzem Herzen zu bedanken. Die Leistung, der Einsatz war außergewöhnlich."
Im Halbfinale warten nun die Bayern auf Real. Beim letzten Aufeinandertreffen 2018 zogen die Königlichen ins Finale ein. "Klar, wir freuen uns drauf", sagte Kroos, der aber zunächst nur den Clásico an diesem Sonntag gegen den FC Barcelona im Blick hatte. Mit einem Sieg könne man "vielleicht ein kleines Häkchen" an der Meisterschaft machen, meinte der Mittelfeldspieler. Dann kann der mögliche Gewinn des 15. Henkel-Potts der Club-Geschichte wieder in den Fokus rücken.