Weste ist in diesem Jahr beliebt
Doch der Kauf eines Dirndls kann irritierend sein, denn bei der Größe gilt: Ein Dirndl muss am Mieder eng sitzen. „Wenn es sich im ersten Augenblick unbequem anfühlt, ist es die richtige Größe“, lacht Dominik Henne und beruhigt sogleich: „Der Stoff und der Schnitt passen sich an, und nach kurzer Zeit sitzt das Dirndl bequem. Wenn es zu locker ist, wirft es Falten und sieht nicht gut aus.“
Auf einen weiteren Punkt weist Axel Munz hin: Die Schürze müsse unbedingt eine paar Zentimeter kürzer sein als der Rock, sonst sehe es nicht gut aus.
Auch die Herren legen Wert auf ein angemessenes Outfit. Ein Hemd ist Pflicht, dazu gehört eine Weste – in diesem Jahr ein Must-have-Piece beim Männeroutfit. Dazu Trachtensocken und das Allerwichtigste: die Lederhose. Der Kauf einer Lederhose ist mindestens genauso schwierig wie der Kauf eines Dirndls. Das Problem: Männer kaufen die Lederhose oft zu groß, weil sie denken, sie müsse bequem sitzen. Allerdings: „Leder ein Naturprodukt, und die Hose wird mit der Zeit eine halbe Nummer größer“, erläutert Dominik Henne.
Und natürlich unterliegt auch die traditionelle Lederhose modischen Strömungen. Bei Angermaier beobachtet man den Trend der „abgenutzten Hose“. Dabei handelt es sich um Trachtenhosen, die ganz bewusst „auf alt“ bearbeitet wurden. Außerdem gebe es in diesem Jahr ein Interesse für weiße Lederhosen.
Kein Wasen ohne Dirndl
Irgendwie scheint es, als würde die Freude an Trachten von Jahr zu Jahr zunehmen. Auf dieses Phänomen angesprochen kann Axel Munz nur zustimmen: „Wenn man ein Dirndl oder Lederhose anzieht, möchte man gleich feiern. Trachten haben viel mit Lebensfreude zu tun.“
Ist es vielleicht auch der Wunsch, mit der Kleidung den Alltag hinter sich zu lassen? Dominik Henne bestätigt das: „Man macht aus einem normalen Abend einen speziellen Abend, wenn man sich besonders anzieht.“