Campus Kulmbach Ein großer Scheck für die Forschung

Klaus Teichmann, Tim Dorlach, Günther Beckstein, Thomas Streng, Wilhelm Polster, Christian Fikar, Janin Henkel-Oberländer, Frank Suhr, Tina Bartelmeß, Susanne Baldermann, Kai Purnhagen und Corina Vlot-Schuster (von links) bei der Übergabe des Schecks. Foto: privat

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident sieht in der Fakultät Lebenswissenschaften ein gelungenes Beispiel der Dezentralisierung. Einen großen Scheck erhalten die Forscher jedoch für etwas ganz anderes.

 
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Die Manfred Roth Stiftung fördert ein Forschungsvorhaben der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Bayreuth in Kulmbach mit 24 000 Euro. Inhalt des Projekts rund um die Qualität von Lebensmitteln ist ein Vergleich der Zusammensetzung von Proteinen aus konventionellen und aus alternativen Lebensmitteln.

„Die Thematik und der fachübergreifende Ansatz haben uns sehr beeindruckt“, schreibt die Stiftung zur Begründung. Vor allem Stiftungsrat Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D., ist sehr angetan von der Entwicklung in Kulmbach. „Als ehemals verantwortlicher Politiker sieht er sich in den politischen Entscheidungen bestärkt, Forschung und Lehre auch dezentral zu organisieren um damit regionale Strukturen wie in Kulmbach zu fördern“, heißt es von der Stiftung. Beckstein hat den Scheck der Manfred Roth Stiftung gemeinsam mit dem Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster und den weiteren Stiftungsräten Klaus Teichmann und Thomas Streng in Kulmbach übergeben.

Über das Projekt: Der Mensch ist zur Verarbeitung seiner Nahrung auf die Aufnahme von Proteinen angewiesen, die im Magen-Darm-Trakt zu Aminosäuren abgebaut werden. Diese wiederum werden vom Organismus aufgenommen und dienen als molekulare Bausteine für die Herstellung von körpereigenen Proteinen, die lebensnotwendig sind. Manche Aminosäuren müssen unbedingt durch Ernährung zugeführt werden, da der menschliche Körper sie nicht selber herstellen kann. Traditionell werden Proteine vom Menschen zu einem großen Teil in Form vom Fleisch, Fisch und Molkereiprodukten aufgenommen.

Durch Klimawandel und den Druck, Lebensmitteln nachhaltiger herzustellen, wächst das Bewusstsein der Konsumenten für alternative Proteinquellen. Diese pflanzlichen Proteine können direkt oder verarbeitet in Fleischersatzprodukten verzehrt werden. Neuartige Proteinquellen umfassen zum Beispiel Insekten, Algen und Pilze, die als Novel Food zukünftig Einzug in unseren Speiseplan finden könnten. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Quantität und Qualität der Proteinversorgung aus konventionellen und alternativen proteinhaltigen Nahrungsmitteln zu vergleichen. Dabei bindet die Fakultät zahlreiche Disziplinen ein, die naturwissenschaftliche Perspektiven durch Umfragen zur allgemeinen Akzeptanz ergänzt. Des Weiteren sollen rechtliche Aspekte für neuartige Lebensmittel betrachtet werden sowie Warenströme und Aspekte der Kreislaufwirtschaft untersucht werden, heißt es von der Universität.

Über die Manfred Roth Stiftung

Nach dem Tod des Firmengründers Manfred Roth am 5. April 2010 wurde am 23. Dezember 2011 das Unternehmen Norma in eine Stiftung umgewandelt und firmiert von diesem Zeitpunkt an unter Norma Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung. Zum Zweck der gemeinnützigen Manfred Roth Stiftung gehören unter anderem die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, ferner die selbstlose Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen und seelischen Zustands auf Hilfe anderer angewiesen sind, außerdem die Förderung von Tierschutz.

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