Der 38-Jährige sprach sich vor allem für strukturelle Veränderungen aus: "Beim FC entscheiden einfach zu viele Leute mit. Leute, die keine oder wenig Ahnung vom Profi-Fußball haben. Der FC bräuchte vielmehr einen kleinen Kreis von vielleicht drei, vier Personen, die schnell und effizient kluge Entscheidungen treffen", sagte Podolski. "So kann es natürlich nicht weitergehen. Es muss sich etwas verändern."
Der 130-malige Nationalspieler ließ offen, ob er als Helfer zur Verfügung steht. "Meine Bereitschaft wäre sicherlich größer, wenn man mich früher mal gewollt und gelassen hätte. Doch in der Vergangenheit war meine Hilfe wenig erwünscht. Ich kann auch nur vermuten, was die Gründe waren: Neid? Missgunst? Die Befürchtung, ich könnte den Verantwortlichen die Sonne nehmen und sie in den Schatten stellen?", sagte der Angreifer, der zurzeit noch bei Gornik Zabrze in der polnischen Liga aktiv ist.
Transfersperre wiegt schwer
Besonders schwer wiegt aber die von der FIFA verhängte Transfersperre. Denn die Sanktion - es können nur verliehene Spieler zurückgeholt werden - gilt auch im bevorstehenden Sommer. "Es ist einfach eine extrem schwierige Situation, wenn man nicht weiß, welchen Kader man zur Verfügung hat", sagte der Österreicher Florian Kainz, der seine Zukunft erst einmal offenlässt. "Ich habe einen Vertrag für die 2. Liga, aber man muss mal abwarten, was bei der Einberufung für das Nationalteam ist. Alles Weitere wird man sehen, bis jetzt habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."
Zumindest werden die verliehenen Spieler Jonas Urbig, Tim Lemperle, die bei Greuther Fürth eine gute Saison absolvierten, sowie Mathias Oelsen, Nikola Soldo und Marvin Obuz aus der 2. und 3. Liga zurückkehren.
Erst einmal muss jedoch der verloren gegangene Kredit bei den Fans zurückgewonnen werden. Sie schrien am Samstag wütend: "Wir sind Kölner und ihr nicht." Die Verantwortlichen stehen vor großen Herausforderungen - die direkte Bundesliga-Rückkehr dürfte diesmal wohl so schwer wie nie zuvor umzusetzen sein.