Bürgermeister Hanngörg Zimmermann sieht das Ende des Schwimmbads mit einem lachenden und einem weinenden Auge Hallenbad wird abgerissen

Von Ines Dicker

Im Herbst dieses Jahres, wenn die meisten Touristen weg sind, wird das Hallenbad in Gößweinstein endgültig Geschichte sein. Dann wird es abgerissen und damit wird eine Ära zu Ende gehen. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann hat sich lange mit Konzepten befasst, wie das ehemalige Schwimmbad weiter genutzt werden könnte, doch „da waren keine seriösen Angebote dabei.“

 
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Viele Firmen hätten zwar ihre Ideen verkaufen wollen, aber es sei immer an irgendetwas gescheitert. Zum Beispiel bei dem Vorschlag, eine Lasertag-Halle zu bauen: „Da hätte die Gemeinde die vollen Sanierungskosten am Hals gehabt“, erklärt Zimmermann. Und mit Geld schaut es in Gößweinstein ohnehin nicht rosig aus. Die größte Flächengemeinde im Landkreis Forchheim erhält wegen ihrer schlechten Finanzlage schon Stabilisierungshilfe. Auch die Gespräche mit möglichen Hotelinvestoren seien ohne Ergebnis geblieben. Damit war das 1980 errichtete Gebäude endgültig zum Abriss verurteilt. Noch ist eine Praxis für Physiotherapie untergebracht, aber die wird Mitte des Jahres auf die gegenüberliegenden Straßenseite ziehen.

Geld im Haushalt eingeplant

Das Gelände „in bester Lage“, wie Zimmermann betont, könnte künftig als Bauland ausgewiesen werden. Ob es eine reine Wohnbebauung wird oder dort Geschäfte beziehungsweise Büros eine neue Heimat finden, steht noch nicht fest. Geld für die Umnutzung ist im Vermögenshaushalt der Gemeinde jedenfalls schon vorgesehen. Ein bisschen traurig sei es laut Zimmermann schon, dass Gößweinstein dann kein Hallenbad mehr hat. „In meiner Brust schlagen zwei Herzen, einmal das Rationale, wenn man die Defizite betrachtet, die das Gebäude bringt. Dann ist da das Emotionale. Meine Tochter hat dort Schwimmen gelernt. Damit verbinden sich meine Erinnerungen. Es war ein schönes kleines Bad.“

Auch für den Fremdenverkehr sei es prinzipiell gut, ein Bad in der Ortschaft zu haben. Aber um das Hallenbad sanieren zu können und es mit Attraktionen wie einer Rutsche zu erweitern, seien 1,5 Millionen Euro nötig – von den weiteren Unterhaltskosten ganz abgesehen.

Auf Schadstoffe geprüft

Seit 2013, dem Jahr, als der Betrieb des Hallenbades eingestellt wurde, habe die Marktgemeinde jährlich 150 000 Euro gespart. Jetzt bleibt noch abzuwarten, ob sich in dem Gebäude Schadstoffe befinden. Eine Firma prüft das derzeit. „Wenn die Untersuchung abgeschlossen ist,“ sagt Bürgermeister Zimmermann, „wird die Abrissfirma beauftragt.“