Kaum. McLaren, Aston Martin und Renault müssen längst nicht so abspecken, sie gaben bisher zwischen 150 und 200 Millionen Euro aus, und die Teams Haas, Williams, Alpha Tauri sowie Alfa Romeo operieren laut Schätzungen mit Jahresetats, die sich um die 132 Millionen Euro bewegen. Für sie ändert sich kaum etwas, weil aus den bisherigen Budgets ja Posten herausgerechnet werden dürfen. Die freie Lücke dürfte aber kaum mit neuem Geld aufgefüllt werden, weil Sponsoren in der Pandemie zurückhaltend geworden sind. Die Topteams profitieren noch von ihrem Vorsprung. Die Nivellierung des Feldes „wird mit der Kostenobergrenze bestimmt besser“, glaubt Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien, „aber das geht nicht von heute auf morgen. Die großen Teams haben den Vorteil noch ein, zwei Jahre.“
Erst danach machen sich die Auswirkungen des Kostendeckels wohl auf der Strecke bemerkbar. „Wir sind noch nicht gleich, aber gleicher“, umriss Andrew Green, der Cheftechniker von Aston Martin, die Maßnahme. Fia-Präsident Jean Todt pries den neuen Weg der Chancengleichheit schon nach dem Beschluss: „Das ist eine große Veränderung, zum ersten Mal haben wir technische, sportliche und wirtschaftliche Aspekte gleichzeitig. Das ist eine großartige Leistung.“ Auch hier hätten Marx und Engels wohl widersprochen. Eine kommunistische Revolution im Motorsport geht anders.