Trotzdem sind auch Neubauten unter den ausgezeichneten Objekten, darunter ein privates Ferienhaus an einem nicht genauer benannten See – mit Bootshaus-Charakter, geplant von der Innenarchitektin Jutta Blocher von Büro Blocher Partners in Stuttgart. Das Büro ist auch mit einem Umbau vertreten – Innenarchitektin Anja Pangerl hat ein ehemaliges Verwaltungsgebäude in das Designhotel Emilu umgestaltet, das sich nicht nur für Hotelgäste öffnet, sondern auch als Tagescafé für die Bewohner der Stadt öffnet.
Unterteilt sind die ausgezeichneten Bauten und Objekte des bdia in die Kategorien Health (Gesundheitswesen), Hospitality (Gastgewerbe), Living (Wohnen), Office (Büro), Public (öffentlicher Raum) und Retail (Einzelhandel). Diese große Bandbreite an Räumen mit unterschiedlicher Nutzung bieten schon durch die vielen Fotografien, aber auch durch die beschreibenden Texte einen guten Überblick über die ästhetischen Möglichkeiten der aktuellen Innenarchitektur sowie über die Aspekte nachhaltigen Gestaltens.
Nachhaltig ist etwas, wenn es langlebig ist
„Etwas ist dann nachhaltig, wenn es langlebig ist“, schreibt Döll im Vorwort. „In vielen Lebensbereichen setzt sich der Anspruch durch, etwas von Dauer anzulegen. Das zeigt sich auch in der Innenarchitektur sowie beim Bauen im Allgemeinen. Umbau, Anbau, Modernisierungen, Ergänzungen oder Neugestaltungen: Nachhaltige Planung, Materialien und Produkte sind im Bewusstsein von uns allen angekommen.“
Die Projekte im Buch zeigen dies an vielen Stellen plastisch auf, allerdings könnte der Nachhaltigkeitsaspekt bei manchen Objekten – besonders den Neubauten – noch differenzierter dargestellt werden, da dieses Buch nicht nur Leute vom Fach, sondern auch Laien interessieren dürfte – und zumal auch der Trend der Nachhaltigkeit vermutlich ein langlebiger sein wird.
Info
Das Buch
bdia Bund deutscher Innenarchitekten e.V. (H.): bdia Handbuch Innenarchitektur 2022/23. Callwey-Verlag, 224 Seiten, über 350 Abbildungen, Pläne und Skizzen. 39,95 Euro. www.callwey.de