BRK Kreisverband In allen Lagen stets zur Stelle

Die Einsatzzahlen des BRK Wunsiedel stiegen im Vergleich zu 2021 um mehr als 9 Prozent. Foto: dpa/Rene Ruprecht

Der BRK-Kreisverband Wunsiedel zieht eine positive Bilanz über das vergangene Jahr. Der Fachkräftemangel ist aber auch für das BRK ein Problem.

 
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Dass das Bayerische Rote Kreuz (BRK) grundsätzlich eine Menge Hilfe leistet, dürfte ohnehin klar sein. Wie viel Hilfe das auch im Landkreis Wunsiedel tatsächlich ist, wird aber erst mit einem Blick auf die Zahlen aus dem Jahr 2022 deutlich, die der BRK-Kreisverband nun in einer Pressemitteilung veröffentlichte. „Der Kreisverband Wunsiedel blickt wieder auf ein ereignisreiches Jahr zurück“, sagt Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich.

Folgen des Ukraine-Krieges

„Am 24. Februar des vergangenen Jahres wurde die gesamte Welt mit dem schrecklichen Angriffskrieg auf die Ukraine konfrontiert und wir kämpfen seitdem mit den Folgen für die unmittelbar, aber auch nicht direkt betroffenen Menschen“, stellt Ulbrich fest. Der Kreisverband Wunsiedel, der seine Hauptverwaltungsstelle in Marktredwitz hat, sammelte Kleidung sowie weitere benötigte Waren und kümmerte sich um die Weiterleitung der Hilfslieferungen.

Man errichtete außerdem die sogenannte Rot-Kreuz-Stiftung BRK-Kreisverband Wunsiedel. Durch die Ausschüttung der Stiftungserträge an den Kreisverband sollen die öffentliche Gesundheitspflege und die Altenhilfe im Landkreis dauerhaft gefördert werden.

Mitte des Jahres rief der BRK-Kreisverband einen neuen Bereich ins Leben: die Sozialpädagogische Familienhilfe. Somit könne man nun auch die soziale Verantwortung des BRK im Landkreis ausweiten und nun gemäß der Satzung der Gesundheit und dem Wohle der Kinder und der Jugend dienen.

Impfzentrum ein „sehr erfolgreiches Projekt“

Das Impfzentrum, das in der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde, konnte das BRK zum 31. Dezember 2022 als ein „sehr erfolgreiches Projekt“ abschließen, wie es in der Pressemitteilung heißt. In den vergangenen zwei Jahren wurden demnach im Impfzentrum mehr als 90 000 Erst-, Zweit- und Drittimpfungen verabreicht. Da man trotz Corona eine geringe Krankheitsquote im Kreisverband gehabt habe, sei zu keinem Zeitpunkt die rettungsdienstliche, wie auch die ambulante Versorgung der Patienten gefährdet gewesen.

Der Fachkräftemangel in der Pflege mache sich aber auch im Kreisverband bemerkbar. Für die BRK-Mitarbeiter wolle man hier zeitnah Verbesserungen und Lösungen für die drängendsten Probleme finden.

Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer beim BRK sei bayernweit erstmals auf mehr als 200 000 Mitglieder gestiegen. Auch im Kreisverband Wunsiedel seien 2022 zu den 1595 bestehenden Mitgliedern 71 neue Mitglieder dazugekommen. „Gerade jedoch in diesen schwierigen Zeiten benötigen wir jede helfende Hand und freuen uns über jedes neue Mitglied“, ist in der Pressemitteilung zu lesen.

Tägliche Herausforderungen

Ein Auszug aus der Arbeit des BRK im Landkreis Wunsiedel zeige zumindest annähernd die Vielfältigkeit der Aufgaben in der Praxis, deren Herausforderungen sich die Mitarbeiter des BRK tagtäglich stellen müssten.

„Wir freuen uns über jeden, der einen ehrenamtlichen Beitrag leisten möchte, wie klein oder groß er auch sein mag“, sagt BRK-Kreisbereitschaftsleiterin Petra Drewello. Bei Interesse gibt es weitere Informationen unter der Nummer 09231/962659 oder im Internet unter www.kvwunsiedel.brk.de/angebote/engagement/ehrenamt.

Das BRK-Jahr in Zahlen

844 484 Kilometer
legten 127 Beschäftigte im Rettungsdienst zurück und sorgten mit 21 720 Notfall-, Notarzt- und Krankentransporteinsätzen für die Sicherheit im Landkreis. Die Einsatzzahlen stiegen zum Vorjahr um mehr als 9,11 Prozent.

28 068 Einsatzstunden
der Rettungsdienstmitarbeiter waren notwendig, um die Einsätze abzudecken.

44 268 Hausbesuche
führten 13 Pflegefachkräfte und Pflegehelfer des Ambulanten Pflegedienstes des BRK-Kreisverbandes Wunsiedel durch. Diese wurden von acht Hauswirtschaftskräften unterstützt.

5125 Fördermitglieder
unterstützten mit ihrem Beitrag zahlreiche soziale Aufgaben und Projekte im BRK-Kreisverband Wunsiedel. 3114 Blutspender spendeten bei insgesamt 28 Terminen im Landkreis ihren wertvollen Lebenssaft.

1931 Teilnehmer
besuchten 132 Lehrgänge in Erster Hilfe und sind damit fähig im Notfall schnell Erste Hilfe zu leisten.

1595 ehrenamtliche
Mitarbeiter und Mitglieder engagieren sich im BRK-Kreisverband Wunsiedel i.F. in Bereitschaften und Katastrophenschutz, in Sozialdiensten, Jugendrotkreuz, Wasserwacht und Bergwacht. Der Kreisverband konnte im vergangen Jahr 71 neue ehrenamtliche Helfer begrüßen.

370 Hausnotruf-Anschlüsse
werden im Landkreis Wunsiedel betreut. Die Kunden profitieren im Ernstfall vom direkten Draht zum Rettungsdienst des Roten Kreuzes.

129 268 Kilogramm
Altkleider spendeten die Menschen im Landkreis dem Roten Kreuz. Gut erhaltene Textilien wurden für das Kaufhaus „Henry“ aussortiert, der Rest wurde veräußert. Mit dem Verkaufserlös wurden die entstandenen Sammelkosten gedeckt. Die darüber hinausreichenden Gelder in geringer Höhe wurden zur Erfüllung satzungsgemäßer Aufgaben ausschließlich im Landkreis Wunsiedel verwendet. Nähere Infos zur Transparenz gibt es unter www.brk-altkleider.de und www.drk.de/aktuelles/fokusthemen/kleidersammlung.

171 hauptamtliche
Mitarbeiter beschäftigte der BRK-Kreisverband Wunsiedel i.F. zum 31.12.2022. Davon befanden sich 6 in einer Berufsausbildung.

144 Menschen,
die Ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können, wurden von elf Mitarbeitern des BRK-Betreuungsvereins betreut. Seit Juni 2022 ist der Bereich der sozialpädagogischen Familienhilfe beim Kreisverband angesiedelt. Sieben Mitarbeiter konnten bereits nach kurzer Zeit zahlreiche Familien in der Familienhilfe aufnehmen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

65 Kunden
besuchten täglich im Schnitt das Rotkreuzkaufhaus „Henry“ in der LudwigThoma-Straße in Marktredwitz und deckten sich günstig mit guter Kleidung und Haushaltsartikeln aus zweiter Hand und vielem mehr ein.

37 Wohneinheiten
zählt das Betreute Wohnen „Am Katharinenberg“ in Wunsiedel. Eine von drei BRK-Sozialstationen ist im Erdgeschoß der Wohnanlage untergebracht und stellt damit die Betreuung sicher.

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