Brand in Asylheim: keine Brandstiftung

In einer Unterkunft für Asylbewerber in Kulmbach hat es in der Nacht gebrannt. Verletzt wurde neimand. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Archivfoto: dpa Foto: red

Der Brand in einer Unterkunft für Asylbewerber am frühen Mittwochmorgen in Kulmbach geht nicht auf  Brandstiftung zurück. Nach Angaben der Kripo Bayreuth liegen keine Hinweise auf eine Einwirkung von außen vor. Bei dem Feuer entstand ein geschätzter Schaden in Höhe von über 30.000 Euro.

 
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Wie berichtet, wurde die Polizei kurz vor 1 Uhr über den Brand in der Unterkunft für syrische Flüchtlinge in der Straße Hundsanger alarmiert. Die Stadt Kulmbach bietet dort 16 Wohnungen für Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien an.

Der Polizei zufolge konnten die rund 20 Bewohner in der Nacht rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Eine 34 Jahre alte Frau erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung. Die Kulmbacher Feuerwehr, die in einem Großaufgebot angerückt war,  hatte den Brand rasch gelöscht. Der Brand ging von einem Kellerraum aus. Durch die enorme Rußentwicklung seien allerdings auch die darüber liegenden Wohnräume in Mitleidenschaft gezogen worden, teilte das Polizeipräsidium Oberfranken mit.

Schäden größer als zunächst angenommen

Brandfahnder der Kriminalpolizei in Bayreuth hatten zusammen mit einem Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes sofort die Ermittlungen aufgenommen. Das Feuer in dem Abstellraum im Keller sei vermutlich ohne Einwirkung von außen ausgebrochen, so die ersten Erkenntnisse der Polizei. Auch liegen der Polizei zufolge keine Hinweise auf die Verwendung eines Brandbeschleunigers vor. Die weiteren Ermittlungen der Brandfahnder dauern an. Sie prüfen, inwieweit womöglich eine technischer Defekt für das Feuer in Frage kommt.

"Die Schäden sind leider doch massiver als angenommen", sagte der Sprecher der Stadt Simon Ries auf Kurier-Anfrage. "Es wird einige Tage länger dauern, das Gebäude wieder bezugsfertig zu machen. Aber wir geben unser Bestes. Die Familien bleiben so lange im BRK-Heim untergebracht."

Sie werden also voraussichtlich Weihnachten nicht in den eigenen vier Wänden verbringen können. "Wir haben uns sofort heute Morgen mit allen nötigen Firmen wie Elektriker, Installateur, unseren Stadtwerken sowie einem Brandsanierer besprochen", erklärte Ries weiterhin. "Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Familien so schnell wie möglich in ihre Wohnungen zurück können." Allerdings habe die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt das Gebäude noch nicht freigegeben. "Erst wenn das passiert ist, können wir ins Haus und die Schäden begutachten." Dann erst lasse sich feststellen, ob Schäden an den Gasleitungen oder der Elektrik vorhanden seien und inwieweit die verqualmten Wohnungen neu hergerichtet werden müssten. Vom Umfang der Renovierungsarbeiten hänge ab, wann die Menschen wieder in ihre Wohnungen zurück könnten.

Zweiter Brand binnen weniger Tage

Die Flüchtlinge wohnen im Hundsanger in zwei Mehrparteien-Mietshäusern der stadteigenen Wohnungsgesellschaft. Es handelt sich indes nicht um soziale Notunterkünfte für Wohnungslose. "Die Häuser waren vorher leer und wurden in einer kurzfristigen Gemeinschaftsaktion von städtischen Mitarbeitern und heimischen Handwerksbetrieben so hergerichtet, dass dort syrische Familien einziehen konnten", sagte Ries.

Erst am Sonntag hatte es in Kulmbach gebrannt: In einer nur dürftig ausgestatteten Unterkunft im Dreibrunnenweg war ein 61-Jähriger Mann ums Leben gekommen. Das Feuer war laut Polizei von dem Holzofen in dem Gebäude ausgegangen.

Die städtischen Wohnungen haben eigene Bäder und Heizungen. Die ersten Familien kamen am 23. September 2014 an. Formal hat die Regierung von Oberfranken die Häuser von der Stadt gemietet, um dort die syrischen Familien untergebracht. Ein Hausmeister der Regierung betreut die Gebäude.

"Die Situation der Familien am Hundsanger und deren Familien hat sich seit deren Ankunft vor gut einem Jahr sehr positiv entwickelt hat", ergänzte Ries. Die Kinder und Jugendlichen seien mittlerweile fest in heimischen Sportvereinen integriert, lernten Deutsch und hätten sich in den Schulen eingelebt. Caritas, Amnesty International und weitere Helfer kümmerten sich um die Familien, die längst "Teil des Stadtbildes geworden sind".

ue

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