Folgenschwere Unfälle auf unbekanntem Terrain
Immer wieder ist in den vergangen Jahren zu folgenschweren Unfällen bei Skitouren gekommen mit teils mehreren Toten.
- Lawinen sind die größte Gefahr für Skitouristen. In den vergangenen Jahren verunfallten (Tote, Verletzte, Unverletzte) im Durchschnitt kapp 500 Personen pro Jahr auf Skitouren.
- Laut Berg-Statistiken stellen Stürze mit rund 60 Prozent die Hauptunfallursache dar, gefolgt von Kollisionen (11 Prozent) und Lawinen (10 Prozent) sowie Aufprall gegen Hindernisse (4 Prozent).
- Bei den Todesfällen Hauptanteil der Todesopfer mit 54 Prozent auf Lawinen zurückzuführen.
- Weitere 22 Prozent kamen durch eine Herz-Kreislauf-Störung, 11 Prozent durch Stürze und 9 Prozent durch Absturz sowie 4 Prozent durch andere Ursachen auf einer Skitour ums Leben (mit dpa-Agenturmaterial).
Info: Ausrüstung für Skitouren
Ausrüstung
Die klassische Alpin-Ski-Ausrüstung taugt nicht zum Aufsteigen. Skitourengeher benötigen spezielle Skischuhe und Skibindungen. Wer viel aufsteigt, bevorzugt zudem spezielle Tourenski. Die Bindungen und Schuhe sind ebenfalls leichter, vor allem aber bieten sie beim Bergaufgehen mehr Flexibilität. Der Schaft der Schuhe lässt sich mithilfe eines Hebels lösen, so kann er beim Aufsteigen nach vorn gebeugt werden.
Felle
Damit der Ski nicht nach jedem Schritt wieder talwärts rutscht, werden sogenannte Felle auf die Laufflächen der Ski aufgezogen. Wo früher Tierfelle zum Einsatz kamen, werden heute meist synthetische Materialien verwendet. Diese sind so strukturiert, dass sie ein Vorwärtsgleiten ermöglichen, ein Zurückrutschen aber verhindern. Auch Snowboarder können Touren gehen. Für sie gibt es sogenannte Splitboards.
Schaufel, Sond, LVS
Zur Pflichtausrüstung gehören für jeden Skitourengeher ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), eine Schaufel und eine Sonde. Das LVS funkt im Sendemodus permanent ein Signal, mithilfe dessen verschüttete Personen in einer Lawine geortet werden können. In den Suchmodus geschaltet, führt es Retter schnell und zielsicher zu Verschütteten. Deren genaue Lage wird mithilfe der Sonde ermittelt. Ihre mit einem Draht im Inneren verbundenen Metallstäbe lassen sich in Sekundenschnelle zu einer mehr als zwei Meter langen Stange verwandeln. Damit wird die Schneedecke systematisch durchlöchert, bis man auf die verunglückte Person stößt.
Airbags
Um bei einem Lawinenabgang gar nicht erst unter die Schneedecke zu geraten, tragen viele Skitourengeher sicherheitshalber sogenannte Lawinen-Airbags. Werden diese ausgelöst, bläst eine Gaskartusche oder ein Elektrogebläse einen Ballon auf, der den Betroffenen auf der Lawine aufschwimmen lässt.