Davon abgesehen bietet die Ausstellung eine große Vielfalt in Sujets, aber auch Bildsprachen. Da sind die feingestrichelten graphischen Arbeiten Karl F. Borneffs, die archaischen Plastiken Felix Müllers, die handwerklich wie atmosphärisch herausragenden Landschaftsbilder Ferdinand Röntgens, Bilder des vielseitigen Werner Froemel, die surrealistischen Arbeiten Caspar Walter Rauhs und Barabara Gröne-Trux’, die südlichen Bilder Anton Russ’, in denen sich das Gesehene bereits in geometrische Formen zu verflüchtigen scheint. Oder Arbeiten, die Hermann Rongstocks Vorzüge in der Graphik deutlich machen. Zu den ungewöhnlichsten Arbeiten zählt ein Materialbild von Barbara Riedel-Bayerlein.
Wie gerecht ist der Markt?
Die „Freie Gruppe“ im Kunstmuseum gehört zu den Ausstellungshöhepunkten des Herbstes. Nicht nur wegen der Vielfalt der ausgestellten Werke, nicht nur wegen die Vielzahl auch an Temperamenten. Auch das handwerkliche Niveau ist hoch. Man betrachtet die Arbeiten von Alfred Heinz Klettmann, des bereits erwähnten Caspar Walter Rauh – er war von Anfang bis Ende dabei und damit so etwas wie der Marathonmann der Gruppe – und vor allem von Hans Lewerenz und ertappt sich bei dem Gedanken, wie launisch und ungerecht der Kunstmarkt doch ist: Wer entschied eigentlich darüber, das solche Künstler mehr oder weniger in der Versenkung verschwanden? In Bayreuth darf man sie und viele anderen in den nächsten Wochen wiederentdecken. Und man sich überzeugen lassen, dass Schenkungen etwas Schönes sind – wie im Falle von Anton Russ; 200 Werke von seiner Hand stiftete vergangenes Jahr die Ehefrau des verstorbenen Künstlers, Christa Russ.
INFO: Bis 26. Februar, täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr.
Kunstmuseum BAyreuth,