Bayreuther Oberbank steht glänzend da

Von Roland Töpfer
 Foto: red

Viele Banken stöhnen: Die niedrigen Zinsen verderben ihnen das Geschäft. Die österreichische Oberbank AG, die seit zehn Jahren in Bayreuth eine Filiale betreibt, steuert das siebte Rekordjahr in Folge an.

 
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Mit Filialschließungen muss sich die Oberbank nicht herumschlagen. Sie hat nur eine Filiale in Bayreuth, in ganz Oberfranken noch eine zweite in Bamberg. Die Geschäfte, überwiegend mit Firmenkunden, laufen gut. Im letzten Jahr stieg der Gewinn des börsennotierten Instituts mit Stammsitz in Linz um fast 22 Prozent auf 166,4 Millionen Euro nach Steuern, bei einer Bilanzsumme von 18,2 Milliarden Euro (plus 2,6 Prozent) und 25,2 Milliarden Euro (plus 7,7 Prozent) betreuten Kundengeldern.

Sechs Rekordjahre in Folge

Es war das sechste Rekordjahr in Folge. Das siebte soll dieses Jahr folgen, sagt Thomas Decker, Leiter des Geschäftsbereichs Nordbayern, Hessen und Thüringen,  im Gespräch mit dem Kurier.

Ihren Aktionären zahlte die Bank, die sich zu rund einem Drittel in Streubesitz und mehrheitlich Banken und einer Beteiligungsgesellschaft gehört, unverändert 55 Cent je Anteilsschein aus, was bei einem aktuellen Kurs von 58 Euro eine magere Dividendenrendite von unter einem Prozent ergibt.

Neueröffnungen statt Filialschließungen

Mehr als 2000 Beschäftigte arbeiten für die Oberbank, sieben sind es in Bayreuth, die über tausend Kunden betreuen. Rund 50 Prozent der Kunden sind Privatkunden, sagt Decker, doch rund 90 Prozent der Erträge kommen aus dem Firmenkundengeschäft, das sich auf den Mittelstand konzentriert. Filialschließungen werde es nicht geben. Im Gegenteil: 2017 wollen die Österreicher zwei neue Stützpunkte in Hessen eröffnen.

160 Geschäftsstellen hat die Bank, die in Österreich, Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn aktiv ist. 28 sind es in Deutschland. Bis 2020 soll diese Zahl auf 35 bis 40 wachsen, sagt Decker. In Oberfranken werden keine neuen Standorte dazukommen. Die Bayreuther Filiale zähle zu den ertragsstärksten der Bank. 

Die Österreicher haben ihre Kosten im Branchenvergleich gut im Griff. Gut 50 Cent müsse man einsetzen, um einen Euro zu verdienen, sagt Decker. Der Bankendurchschnitt in Österreich liege bei 60 Cent, die deutschen Wettbewerber müssten sogar 70 Cent aufwenden. Von den „Irritationen“ bei den Kunden der Deutschen Bank und der Commerzbank, die regelmäßig negative Schlagzeilen produzieren, profitiert das Firmenkundengeschäft der Oberbank, sagt Decker

Da kennt man sich

Warum geht man eigentlich zur Oberbank? „Da geht’s noch familiär zu“, sagt eine Kundin dem Kurier. „Da kennt man sich.“ Das sei schon wichtig, in einer Zeit, „in der alles nach Online-Banking schreit“.