Rollenwechsel 
im Sekundentakt „Ipanema“-Tour: Rick Kavanian im Zentrum

Sarah Striedl
 Foto: red

BAYREUTH. „Ey, du bist doch da Rigg! Was machsdn du hier su korz vor deiner Show? An Angstwiss oder wos?“ Auch der oberfränkische Dialekt bekam am Donnerstag im Zentrum durch den Sprachkünstler und Comedian Rick Kavanian sein Fett weg.

 
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Sein Programm „Ipanema“ bietet genug Rollen für ein größeres Schauspielensemble. Doch das braucht Entertainer Rick Kavanian gar nicht. Er stellt jeden einzelnen der über 15 Charaktere selbst dar. Dafür benötigt er weder Schminke noch Kostüme. Die Rollen unterscheiden sich durch Mimik und Sprechweise und fast wirkt es, als wäre sein Repertoire an Dialekten, Akzenten und Sprachfehlern unerschöpflich.

Die Show entführte die Zuschauer an den „Bayreuther Flughafen“. Letzter Aufruf für den Airbus nach Rio de Janeiro: Die holländische Stewardess, die natürlich Antje heißt, vermisst ein Passagier-Trio, bestehend aus dem Komiker Rick und seinen zwei bekanntesten Rollen, dem wortverdrehenden Griechen Dimitri und dem Bayer Giagl. Die wollen an den Strand von Ipanema, denn Dimitris Mutter feiert dort ihre siebte griechische Hochzeit. Und als endlich alle eingetroffen sind, verzögert sich der Abflug wegen Steinschlags in der Flugzeugscheibe, was den Wartenden Alter Ego des Entertainers und ihm selbst Zeit verschafft für Anekdoten und neue Bekanntschaften.

In den zwei Stunden seines Programms ließ Rick mühelos eine Figur nach der anderen auf der Bühne entstehen und bettete sie in teilweise absurde Geschichten ein. So begab sich zum Beispiel Jürgen Klinsmann als Pilot des imaginären Flugzeugs zu „Carglass“, um die Airbus-Scheibe reparieren zu lassen. Und ein chinesischer Schönheitschirurg, der versuchte sein Botox an den Mann zu bringen, sorgte für Lachsalven.

Nahezu jeden Dialekt parodierte Rick im Laufe des Abends, da durfte auch der oberfränkische nicht fehlen, der in Gestalt eines zwei Meter großen Bambergers am Pissoir seinen Weg in die Show fand.

Das Faszinierende an Ricks Auftritt ist das Tempo. Im Sekundentakt wechselt er die Rollen, die sich gegenseitig unterbrechen oder von wiederum anderen Charakteren erzählen. Ein Wunder, dass er sich nicht oft verhaspelt.

Foto: Kolb