Zwei Studenten fahren für den guten Zweck 13.000 Kilometer mit dem Auto Einmal Mongolei und wieder zurück

Lisa Roderer
 Foto: red

BAYREUTH. Niklas Ewert und Leonard Caspari werden innerhalb von knapp sieben Wochen für einen guten Zweck rund 13.000 Kilometer in die Mongolei und wieder zurück fahren: Mit ihrem Renault Twingo.

 
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Die beiden „Theater und Medien“-Studenten sind nicht die Einzigen, die sich auf diese lange Reise in die Mongolei begeben. „Vor ungefähr acht Jahren sind ein paar Engländer aus Langeweile auf die Idee gekommen mit ihrem alten Fiat Panda in die ferne Mongolei zu fahren“, erzählt Niklas. Geschafft haben sie es nicht: Sie kamen nur bis nach Tschechien. Da ihnen die Idee aber weiterhin im Kopf herumspukte, versuchten sie es im folgenden Jahr nochmal – diesmal fuhren schon fünf Teams mit. In diesem Jahr werden sich ungefähr 350 Teams auf die weite Reise in den fernen Osten aufmachen. „Es reizt viele aus ihrem langweiligen Alltag auszubrechen“, meint Niklas.

Die Reise ist nicht unbedingt harmlos

Vor zwei Jahren hatte Niklas schon einmal von der Rallye gehört. Während seines Auslandssemesters in Korea hat er dann noch ein wenig recherchiert. „Ich habe mich sofort angemeldet, die Kreditkartennummer eingegeben und die Startgebühr überwiesen.“ Am 24. Juli geht es dann endlich los. „Aber wir brauchen erst noch ein Russland-Visum und eine Werkstatt, die unser Auto nochmal durch checkt. Der Auspuff sieht so aus, als ob er jeden Moment abfallen könnte“, sagt Niklas sichtlich nervös.

Aber auch auf der Fahrt könnte noch einiges schief gehen. „Wir haben beide keine Ahnung von Autos, aber dennoch werden wir einige Ersatzreifen und Ersatzteile mitnehmen müssen.“ Die Organisation „The Adventurist“ warnt in einem Dokument schon einmal alle Teilnehmer vor, dass es in den letzten Jahren auch schon zu schweren Unfällen und sogar zu Todesfällen gekommen ist. Die Reise soll das alleinige Abenteuer der Fahrer sein, weshalb sie keine feste Route vorgeben. Und so müssen Niklas und Leo ihren eigene Route planen. „Die führt uns durch die Tschechei, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, die Türkei, den Iran, Turkmenistan, Kasachstan, Russland und dann in die Mongolei. Zurück fahren wir dann über Russland.“

Das Abenteuer als Abschlussarbeit

Auf dem Weg wird auch Niklas Abschlussfilm entstehen: „Es soll kein reines Roadmovie über Leo und mich werden. Ich möchte auch Menschen zeigen, denen wir auf unserer Reise begegnen und sie danach fragen, was sie glücklich macht oder vor was sie Angst haben.“ Dabei will er besonders darauf achten die Leute in ihrem sozialen Umfeld und ihrer Arbeitsumgebung zu zeigen. „Probleme könnten jedoch Sprachbarrieren sein oder auch geeignete Dolmetscher zu finden.“ Der Film soll anschließend auch für ein paar Vorstellungen im Bayreuther Kino oder im Glashaus zu sehen sein und die Eintrittsgelder dem Mongolischen Kinderdorf zugutekommen.

Für Leo wird es noch ein ganz besonderes Abenteuer, denn er ist Veganer. „Wir haben aber schon geklärt, dass er in der Mongolei Pferdemilch trinken wird. Er sagt, er kann das mit sich vereinbaren, da dort die Tiere und die Menschen in einem guten Verhältnis zueinander leben“, lacht Niklas.

Sponsorensuche läuft schleppend

Bisher haben die beiden schon einiges an Spenden- und Sponsorengeldern zusammenbekommen, ein großer Teil bis zu den 1.000 Pfund für ein mongolisches Kinderdorf fehlt allerdings noch. „Für das gesamte Projekt planen wir mit 8.000 Euro und da sind auch die Reisekosten enthalten“, sagt Niklas. „Wir hoffen in den nächsten Wochen noch ein paar Sponsoren zu finden. Wir würden ihnen dafür auch eine Beklebung unseres Autos oder ihr Logo im Abspann des Filmes anbieten.“

INFO

Bevor die Rallye gen Osten losgeht, veranstalten die beiden am Donnerstag, den 21. Juli, eine „Mongol Madness Charity-Party“ in Sophie's Danceclub. Der Eintrittserlös geht an ein Mongolisches Kinderdorf, das sie auf ihrer Reise besuchen werden.

Foto: red

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