Die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) betonte: „Kita-Fachkräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sozialbranche müssen angemessen bezahlt werden. Es ist ihr Recht, eine bessere Bezahlung über Streiks einzufordern.“ Gleichzeitig appellierte sie „an alle Beteiligten, den Bogen nicht zu überspannen und am Verhandlungstisch im Sinne der Kinder und Familien schnell zu einer Einigung zu kommen“. Bayerns Familien brauchten eine verlässliche Kinderbetreuung.
Bundesweit hatten sich an den Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen haben am Mittwoch nach Angaben der Gewerkschaft Verdi etwa 70 000 Beschäftigte beteiligt. Einer Sprecherin zufolge gab es Arbeitsniederlegungen in fast allen Bundesländern – bis auf Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wo der Internationale Frauentag ein Feiertag ist.
Verdi hatte zu den Aktionen aufgerufen, um im laufenden Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen Druck zu machen.
Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft auch mit Blick auf die hohe Inflation 10,5 Prozent mehr Lohn für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Mindestens soll es aber 500 Euro mehr geben.
Die Arbeitgeber hatten unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro angeboten. Das bezeichnete die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, am Mittwoch als „Hohn“. Die nächsten und voraussichtlich entscheidenden Verhandlungen sind für Ende des Monats geplant. Bis dahin dürfte es weitere Warnstreiks geben.
Einen Arbeitskampf gibt es derzeit auch in der Metallindustrie: Für höhere Löhne haben am Mittwochnachmittag gut 200 Menschen vor den Werkstoren von Mann+Hummel in Himmelkron protestiert. Dazu aufgerufen hatte die IG Metall Oberfranken Ost.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Branche acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll die Altersteilzeit verbessert werden.