Bayern – Böhmen 195. 000 Euro für die Radregion

Nicht nur der Sonne, auch den Bädern entgegen können die Fahrradfahrer in Zukunft fahren. Foto: /Sebastian Gollnow/dpa

Das Heimatministerium fördert die Analyse zum Aufbau eines grenzüberschreitenden Tourismusraumes für Radler. Auch die Bürger dürfen dabei mitreden.

 
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Wenn es nach dem Heimatministerium geht, soll sich die Region Nordostbayern und Böhmen in ein Paradies für den Fahrradtourismus entwickeln. Das Heimatministerium fördert daher die Bürgerbeteiligung und die Vorbereitungen zum Ausbau der Radregion im bayerisch-tschechischen Grenzraum

Gemeinsame Radregion

„Verbundenheit lässt sich auf vielfältige Weise stärken – vor allem wollen wir Menschen zusammenbringen! Gerade die Mobilität beidseits der Grenze ist hierbei ein Schlüsselelement. Das Heimatministerium unterstützt die Vorarbeiten zur Entwicklung einer Radregion im bayerisch-tschechischen Grenzraum mit 195.545 Euro und übernimmt damit 90 Prozent der Gesamtkosten“, sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Übergabe eines Förderbescheides an den Landkreis Wunsiedel. Dieses innovative Projekt solle die Potenziale einer gemeinsamen Radregion sowohl für den Tourismus als auch für die Bürger vor Ort erfassen, fördern, etablieren und mit Leben füllen. Bei der Projektgestaltung seien alle lokalen Akteure wichtig, da sie wüssten, welche Ideen und Maßnahmen es brauche, damit Bayern und Tschechien als Nachbarländer noch fester zusammenwachsen, so Füracker weiter.

Zukunftsprojekt im ländlichen Raum

Laut dem Heimatminister ist dem Freistaat die Entwicklung der bayerisch-tschechischen Grenzregion ein besonderes Anliegen. „Wir unterstützen hier mit unserer Förderrichtlinie bayerisch-tschechischen Grenzraum, sodass fachübergreifende Zukunftsprojekte im ländlichen Raum in den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken ermöglicht werden können.“

Der Landkreis Wunsiedel erhält die Projektförderung für das Projekt „Beteiligungsprozess zur Vorbereitung der Radregion bayerisch-böhmische Bäder“. Hierzu werden Meinungen und Ideen der Bevölkerung eingeholt sowie Befragungen vor Ort durchgeführt. Kernelement werden weitreichende Bürgerbeteiligungen durch grenzüberschreitende Bürgerwerkstätten sowie Veranstaltungen sein. Unter Einbindung der Partnerlandkreise Bayreuth, Hof und Tirschenreuth sowie der Region Karlsbad soll ermittelt werden, ob und welches Potenzial für eine bayerisch-tschechische Radregion vorhanden ist.

Bäder-Touren

Der Freistaat unterstützt laut einer Mitteilung bereits seit 2016 das Engagement der Menschen vor Ort im bayerisch-tschechischen Grenzraum durch finanzielle Mittel. Mit der seit Mai vergangenen Jahres bestehenden Förderrichtlinie „Bayerisch-tschechischer Grenzraum“ möchte das Heimatministerium diese Grenzraumförderung nun weiter verstetigen und langfristige sowie passgenaue Unterstützung der Akteure und Zukunftsprojekte im Grenzraum bieten. Der Landkreis Wunsiedel erhält den ersten Förderbescheid für den Regierungsbezirk Oberfranken auf Grundlage dieser neuen Förderrichtlinie.

Schon heute gibt es zumindest einen Prospekt, der die Radregion bayerisch-böhmische Bäder vorstellt. Darin sind mehrere interessante Touren für Fahrradfahrer aller Leistungsklassen enthalten. So liegen zum Beispiel auf einer 448 Kilometer langen Hauptroute, die laut der Routen-Ersteller in neun Tagen absolviert werden kann, sämtliche Bäderorte der Region beiderseits der Grenze. Weiterhin sind elf Familientouren für Kinder ab acht Jahren und 17 Rundtouren zu den Bäderorten, Gipfeln und Quellen in der Region ausgewiesen, die Bäderorte werden kurz vorgestellt. Der bayerisch-böhmische Grenzraum hat eine der höchsten Bäderdichten in ganz Europa. Hier befinden sich Weltbäder wie Karlsbad und Marienbad ebenso wie das jüngste Bad in Bayern, Bad Neualbenreuth im Landkreis Tirschenreuth, oder auch Bad Alexandersbad mit dem neuen Alexbad.

Zwei Radwege existieren schon

Schon heute gibt es zwei überwiegend im Landkreis Wunsiedel verlaufende grenzüberschreitende Radwege: den Brückenradweg Bayern – Böhmen, der von Tröstau über Selb bis nach Asch führt und weitgehend eben auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft, sowie den zur Gartenschau 2006 eröffneten Wallensteinradweg, der von Schurbach bei Waldershof über Marktredwitz, Arzberg und Schirnding bis nach Eger führt. Beide Radwege werden von heimischen Radfahrern ebenso gerne genutzt wie von Touristen. Der Wallensteinradweg ist zudem interessanterweise auch bei holländischen Fahrradfahrern als Teilabschnitt auf Ferntouren nach Prag beliebt.

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