Baugebiet in der Saas: Es bleibt noch Platz für Café, Bäcker und Reihenhäuser Pflegeheim statt Supermarkt

Von Susanne Will
Im neuen Baugebiet am Saaser Berg soll ein Seniorenheim entstehen. Die Senivita Social Estate AG will sieben Millionen Euro in das Wohn- und Pflegeheim mit 48 Appartements und Tagespflege investieren. Foto: Eric Waha Foto: red

Das Baugebiet „Saas/Saaser Berg“ floriert: Viele wollen dort ihr Häuschen bauen. Was den Bewohnern aber fehlen wird, ist der Supermarkt um die Ecke. Denn der fand sich trotz intensiver Suche nicht.  Was jetzt in die U-Form zwischen Sanddornring, Saas und Saaser Berg kommt, ist ein Seniorenpflegeheim mit 48 Appartements.

 
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Es sei leider „definitiv“, dass der Bauträger für das Gebiet keinen Discounter gefunden hat, der sich hier niederlassen wollte, sagte Baudirektor Hans-Dieter Striedl in der Bauausschusssitzung am Dienstag. „Die hatten null Interesse.“

48 Appartements

Was dagegen kommt: ein Pflegeheim mit 48 Appartements, das die Senivita Social Estate AG so schnell wie möglich dort bauen möchte. Die Appartements werden jeweils 34 Quadratmeter groß sein. Das Gebäude soll u-förmig werden, in den Schenkeln werden jeweils links und rechts im ersten und zweiten Stock die Wohnungen untergebracht. Im Erdgeschoss wird sich eine Tagespflege und eine ambulante Station mit je 500 Quadratmetern Fläche befinden.

Reihenhäuser

Außerdem ist nun auch ein Gelände für Reihenhäuser vorgesehen, was der Attraktivität des Baugebietes geschuldet ist.

Ganz vom Einzelhandel hat sich die Stadt noch nicht verabschiedet. Laut Striedl soll auf der Fläche genügend Platz für kleine Geschäfte wie ein Bäcker oder Frisör bleiben. „Es könnte auch sein, dass der Bäcker ein Café anschließt“, so Striedl. Was als Einkehrgelegenheit für Trauergesellschaften interessant sein könnte: Der Südfriedhof liegt direkt auf der anderen Straßenseite. „Klar ist: Wir kriegen keinen Nahversorger, selber bauen können wir schlecht und die Fläche brachliegen zu lassen, ist auch nicht gut.“

"Vom Nahversorger zum Leichenschmaus"

Das sahen die Bauausschussmitglieder ähnlich. Stefan Specht, Fraktionsvorsitzender der CSU, der das Aus für den Discounter bedauerte: „Aus der Not heraus ist es eine konsequente Metamorphose: Vom Nahversorger zum Leichenschmaus.“

Vorschlag: Flachdach begrünen

Thomas Bauske, SPD-Fraktionsvorsitzender, zweifelte an der intensiven Suche des Betreibers nach einem Discounter: „Bereits im Juli konnte man in der Zeitung eine Doppelseite lesen, wie der Betreiber des Pflegeheimes Werbung für diesen Standort machte.“ Das sah auch Sabine Steininger, Fraktionsvorsitzende der Grünen, „kritikwürdig“. Allerdings erinnerte sie daran, dass in Bayreuth auch der Versuch, Dorfläden in abseitig gelegenen Stadtteilen einzurichten, bereits fehlgeschlagen sei. Stephan Huttner von der FDP fand diesen „Plan B“ gut. Iris Jahn, Vorsitzende von Junges Bayreuth, stimmte zu: „Das macht es Familien möglich, ihre Pflegefälle in ihrer Nähe zu haben.“

 Wie alle anderen stimmte auch die BG  dem Antrag zu, den Bebauungsplan nun schnell umzuändern, an. Aufgenommen wurde noch ein Vorschlag von Thomas Bauske: Er regte an, das Flachdach des Pflegeheimes zu begrünen.

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