Bauermann-Rückkehr noch ohne Effekt

Beim Bundesliga-Comeback von Trainer Dirk Bauermann (rechts) in Göttingen war noch Sand im Getriebe seiner Würzburger, auch weil Spielmacher Jake Odum (links) noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Foto: imago Foto: red

Dirk Bauermann kam, sah – und verlor. Der neunfache Meister- und ehemalige Nationalcoach, der nach vier Jahren und acht Monaten Bundesliga-Abstinenz in die höchste deutsche Spielklasse zurückkehrte, hat bei seinem Debüt als Trainer von S.O. Würzburg noch keine Trendwende bewirken können. Die Würzburger unterlagen bei der BG Göttingen um deren groß aufspielenden Forward Alex Ruoff mit 67:79.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Weitaus besser läuft es bei Alba Berlin. Die Albatrosse feierten mit dem 80:69-Sieg bei Schlusslicht Rasta Vechta den achten Sieg in Folge, wodurch sie nun Tuchfühlung zum Viertplatzierten Medi Bayreuth aufnahmen. Die Albatrosse nehmen damit nicht nur das Spitzenquartett ins Visier, sondern steuern deutlicher denn je in der aktuellen Spielzeit auf Playoff-Kurs. Von diesem sind die Ludwigsburger hingegen durch ihre 65:75-Heimniederlage gegen den FC Bayern München ebenso abgekommen wie die Gießen 46ers, die bei den Skyliners Frankfurt im Hessenderby mit 61:65 unterlagen.

Nichts anbrennen ließen zwei Topfavoriten: Spitzenreiter Ulm besiegte Aufsteiger Jena mit 114:83, Oldenburg mühte sich gegen Tübingen zu einem 86:82-Sieg.

BG Göttingen – S.O. Würzburg 79:67 (39:29): Die Würzburger waren in Göttingen bis zur 35. Minute (60:59) auf Augenhöhe, ehe ein 19:7-Schlussspurt das Spiel zugunsten der Gastgeber entschied. „Glückwunsch an Göttingen, sie haben sehr engagiert gespielt. Man hat gesehen, dass sie bei der mannschaftlichen Bindung einen Schritt weiter sind als wir“, sagte Gästetrainer Dirk Bauermann. „Das überrascht mich aber nicht, denn Jake Odum war wegen einer leichten Muskelverletzung nicht in der Lage, mit der Mannschaft zu trainieren, seit ich hier bin.“ Göttingens Alex Ruoff war mit 22 Punkten, elf Rebounds und acht Assists der überragende Akteur auf dem Parkett.

Punkte für Göttingen: Ruoff 22, Ea-therton 19, Carter 11, Williams 8, Mönninghoff 7, Waleskowski 4, Sanders 4, Schwarz 3, Veikalas 1; für Würzburg: Loncar 13, Ulmer 13, Stuckey 11, Lane 10, Powell 7, Johnson 6, Odum 5, Hoffmann 2; Zuschauer: 3312.

SC Rasta Vechta – Alba Berlin 69:80 (42:40): Aufbau-Neuzugang Rashaun Broadus (32 Jahre, 183 cm), vom litauischen Spitzenclub Lietuvos Rytas gekommen, kam bei seinem Debüt im Dress von Vechta auf zwei Punkte und acht Assists – zu wenig, um die Niederlage gegen die ersatzgeschwächten Berliner abzuwenden. „Die 24 Ballverluste gepaart mit der sechzehnprozentigen Quote bei den Dreiern haben es uns unmöglich gemacht, zu gewinnen. Der Druck am Ball und die Presse macht Alba eben so stark“, fand Vechtas Coach Andreas Wagner noch weitere Gründe für die Niederlage.

Punkte für Vechta: Gaines 17, Standhardinger 15, Searcy 14, Allen 10, Ehambe 5, Geske 4, Neumann 2; für Berlin: Milosavljevic 22, Gaffney 14, Giffey 12, Atsür 9, Miller 8, Siva 6, Akpinar 5, Malu 2, Vargas 2; Zuschauer: 3140 (ausverkauft).

Riesen Ludwigsburg – FC Bayern München 65:75 (33:43): Ein bärenstarker Danilo Barthel führte den FC Bayern zu einem ungefährdeten Auswärtserfolg. „Wir wollten heute viel und aggressiv zum Korb ziehen, sind allerdings nicht so oft an die Freiwurflinie gekommen, wie wir uns das erhofft hatten. Insgesamt haben wir aber über 40 Minuten toll gekämpft. Und wenn ich sehe, mit welcher Intensität und welcher Leistung in der Defensive wir heute aufgetreten sind, bin ich zuversichtlich, dass wir in dieser Saison noch viele Spiele gewinnen können“, zog Ludwigsburgs Coach John Patrick trotz der Niederlage ein positives Resumee.

Punkte für Ludwigsburg: Thiemann 13, Cotton 12, Hammonds 8, Crawford 7, Cooley 6, Martin 5, Toppert 5, Loesing 5, Breunig 4; Punkte für München: Barthel 18, Taylor 14, Redding 11, Kleber 8, Lucic 6, King 5, Johnson 5, Booker 5, Gavel 2, Djedovic 1; Zuschauer: 4500 (ausverkauft).

Skyliners Frankfurt – Gießen 46ers 65:61 (33:28): Im Hessenderby feierten die wiedererstarkten Skyliners einen knappen, aber durchaus verdienten Erfolg, weil sie in der Crunchtime das bessere Nervenkostüm aufwiesen. „Dieses Spiel war ein Duell, bei dem es darum ging, die Eins-gegen-Eins-Situationen für sich zu entscheiden. Es war nicht schön, es ging nicht um raffinierte Taktiken, sondern nur um zwei Teams, die hart gespielt haben“, fasste Frankfurts Trainer Gordon Herbert die Partie zusammen.

Punkte für Frankfurt: Shields 15, English 14, Huff 13, Robertson 9, Vaughn 6, Morrison 6, Ilzhöfer 2; für Gießen: Wells 19, Evans 15, Scrubb 9, Sears 5, Manigat 3, Pluskota 3, Lischka 3, Saibou 2, Bowlin 2; Zuschauer: 5002 (ausverkauft).

Rat. Ulm – Science City Jena 114:83 (63:34): Die Ulmer, die erneut ohne Per Günther (Nackenprobleme) und Tim Ohlbrecht (Knieverletzung) antreten mussten, überrannten den Aufsteiger förmlich. Herausragend war einmal mehr das Ulmer Topscorer-Duo Raymar Morgan und Chris Babb. „Wenn du so hochklassige Offensivspieler um dich herum hast, ist es einfach, den Ball zuzustellen“, erklärte Ulms US-Spielmacher Braydon Hobbs (12 Assists) das Geheimnis der Ulmer Offensiv-Maschinerie.

Punkte für Ulm: Morgan 34, Babb 28, Hobbs 16, Butler 11, Tadda 7, Braun 7, Rubit 4, Ferner 3, Pape 2, Krämer 2; für Jena: Reyes-Napoles 16, Mackeldanz 14, Goodwin 11, Jenkins 10, Wolf 8, Haukohl 7, McElroy 6, Knight 5, Schmidt 4, Bernard 2; Zuschauer: 6200 (ausverkauft).

Baskets Oldenburg – Tigers Tübingen 86:82 (52:47): „Wir haben zu sehr auf das Scoren gesetzt und dabei vergessen, dass man auch verteidigen muss. Wir waren nicht fokussiert genug. Zu Hause kann man so gewinnen, aber auswärts wird das auf diese Art extrem schwer“, übte Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic Kritik an seinem Team, das seiner Favoritenrolle kaum gerecht wurde. Bemerkenswerte Randnotiz: Mit einem Freiwurf erzielte Oldenburgs Routinier Rickey Paulding seinen 5000. Zähler im Trikot seiner Baskets.

Punkte für Oldenburg: Schwethelm 20, Zeeuw 18, Massenat 13, Paulding 13, Qvale 9, Kramer 7, Lockhart 4, Freese 2; für Tübingen: Kidd 24, Berry 13, Munoz 9, Philmore 9, Marin 8, Washburn 6, Jordan 6, McClellan 4, McGhee 3; Zuschauer: 4907.

TB Bonn – Brose Bamberg 70:85 (35:46): Punkte für Bonn: Thompson 33, Gamble 15, Mayo 9, Bartolo 6, Barovic 3, DiLeo 2, Horton 2; für Bamberg: Radosevic 22, Miller 13, Theis 12, McNeal 11, Melli 8, Causeur 7, Zisis 7, Lo 3, Kratzer 2; Zuschauer: 6000 (ausverkauft).

Autor

Bilder