Bibersteg und Naturlehrpfad sind schon erneuert – jetzt ist die Tauritzmühle selbst dran. 32 Jahre sind die beiden Gebäude alt, rund 133.000 Euro wird es wohl kosten, sie zu sanieren. Wir zeigen, wo die Not am größten ist.
Mindestens 133.000 Euro wird die Sanierung der Tauritzmühle laut Architekt Franc Dierl wohl kosten. Ausgaben, die man nicht mehr vor sich herschieben könne, „weil sonst die Folgeschäden nochmal größer werden“, sagt Dierl.
Die Gemeinde Speichersdorf hat schon 10.000 Euro bewilligt, die Speichersdorfer Musikanten haben 1000 Euro gespendet. Auch von der Oberfranken- und der Sparkassenstiftung hat der Fichtelgebirgsverein Förderzusagen. Auch der Erlös aller Veranstaltungen geht direkt in die Sanierung.
In der vergangenen Woche hat zudem der Landtag entschieden, dass der Fichtelgebirgs-Hauptverein bei der Sanierung seiner Häuser, etwa des Asenturms, unterstützt werden muss. „Wir hoffen darauf, dass da für uns auch was drin ist“, sagt Dierl. Der Umbau soll bei laufendem Betrieb stattfinden. Wir zeigen, wo die Sanierung am dringendsten ist.
Der Backofen ist, wie die Tauritzmühle selbst, 32 Jahre alt. Und so sieht er auch aus: Breite Risse ziehen sich durch die Wände, „das kann man schon als bedenklich bezeichnen“, sagt Architekt Dierl. Der FGV will den Backofen aber unbedingt erhalten, solange es noch Menschen gibt, die darin Brot backen. Ob er abgerissen und neu gebaut oder saniert wird, muss die Ausschreibung zeigen.
Geschätzte Sanierungskosten: 3500 Euro
Die Ölheizung ist ebenfalls 32 Jahre alt, „eigentlich sollte man Heizungen alle 15 Jahre überprüfen“, sagt Dierl. Zudem versorgt die Heizung das Nebengebäude mit. „Die Leitungen sind zwar gedämmt, aber nicht nach heutigem Standard.“ Die neue Ölheizung soll durch Solarthermie ergänzt werden.
Geschätzte Sanierungskosten: 26 000 Euro
Weil Wasser in die Wände des Hauptgebäudes und die Mauern rund um die Kellertreppen drang, blättert der Putz. Zudem sind die Toiletten in die Jahre gekommen, „und das macht in einem Restaurant keinen guten Eindruck“, sagt Dierl. Toiletten und Zugangsbereich sollen deshalb saniert und die Treppe von einer Stahl-Glas-Überdachung geschützt werden.
Geschätzte Sanierungskosten: 38 000 Euro
In den Balken im Dachgeschoss des Nebengebäudes lebt der gewöhnliche Nagekäfer – auch als Holzwurm bekannt. „Er wurde vermutlich mit einem alten Möbelstück eingeschleppt“, sagt Dierl. Die Balken müssen ausgetauscht oder chemisch behandelt werden, damit der Käfer sich nicht ausbreitet.
Geschätzte Sanierungskosten: 8800 Euro
Zwar ist die Tauritzmühle eine Mühle – aber wenn das Wasser von oben kommt, läuft etwas falsch. Im Saal des Nebengebäudes ist das der Fall. Weil sich über der hinteren Wand ein Flachdach befindet, das zu einer kleinen Terrasse ausgebaut wurde. „Vermutlich wurde das Dach abgedichtet, aber wir wissen nicht, mit was“, sagt Dierl. Fest steht nur: Es reicht nicht mehr. Die Wände haben Wasserschäden, die Heizungen rosten. Im Zuge der Saal-Sanierung wird auch ein Durchgang zu den Toiletten geschaffen, zu denen man bisher nur von außen gelangt ist.
Geschätzte Sanierungskosten: 20.000 Euro
Neben dem Saal befindet sich ein Gewölbekeller. Auch seine Wände haben Wasserschäden, weil die Dachrinne zu klein ist und das Wasser im Boden nicht richtig ablaufen kann.
Geschätzte Sanierungskosten: 4100 Euro
Für Gegenrechner: Dazu kommen Rücklagen für Unvorhergesehenes, die Nebenkosten und die Mehrwertsteuer. Insgesamt kommt man dann auf die 133.000 Euro.
