Trainer setzt voll auf einen Sieg
Auf der japanischen Urlaubsinsel, auf der wegen eines drohenden Taifuns viele Strände am Freitag leer blieben, setzt Herbert aber in jedem Spiel voll auf Sieg. „Das ist zu kompliziert für mich. Wir nehmen ein Spiel nach dem anderen“, sagte der Kanadier bereits vor dem Georgien-Spiel bei „Magentasport“ zu all den kursierenden Rechenspielen.
Der Chefcoach musste erneut ohne Jungstar Franz Wagner auskommen, der nach seiner Knöchelverletzung im Auftaktspiel gegen Japan die drei weiteren Spiele verpasste. Der 22-Jährige hat die Belastung im Verlauf der Woche gesteigert und könnte am Sonntag gegen Slowenien wieder dabei sein. Eine Entscheidung darüber soll am Samstag fallen.
Vor 5852 Zuschauern hatte das deutsche Team ähnliche Startschwierigkeiten wie beim letztlich souveränen 101:75 über Finnland am Mittwoch. Die erste Fünf funktionierte zunächst nicht wie gewünscht, weil NBA-Star Schröder erneut in enge Deckung genommen wurde und Andreas Obst sowie Co-Kapitän Johannes Voigtmann zum Start keine Impulse beisteuern konnten. „Wir waren zu nachlässig“, sagte Thiemann.
Auswechselspieler retten die deutsche Mannschaft
Als Herbert im Verlauf des ersten Viertels die komplette Bank ins Spiel brachte, wurde es deutlich besser. Moritz Wagner und Thiemann lieferten unter dem Korb Energie und Rebounds, die gegen die georgischen Türme Goga Bitadze (2,11 Meter) und Giorgi Schermadini (2,17 Meter) dringend benötigt wurden. Der sonst für seine starke Defensive und Athletik bekannte Bonga wurde von der georgischen Defensive so vernachlässigt, dass er drei Dreipunktewürfe beisteuerte.
Bongas klare Steigerung bei der WM hilft dem deutschen Team, den Ausfall von Hoffnungsträger Wagner zu kompensieren. In der zweiten Halbzeit drehte dann Dreierspezialist Obst auf und ließ das deutsche Team davonziehen. Auch die Defensive steigerte sich merklich.
Der EM-Dritte erspielt sich in Japan immer mehr den Status als Titelanwärter. Der Erfolg über Georgien war turnierübergreifend der siebte deutsche WM-Sieg in Serie - auch das ist eine Bestmarke. Drei davon datieren aber aus dem Jahr 2019, als Deutschland schon ausgeschieden war und in die Platzierungsrunde musste.
Die Finalrunde ab dem Viertelfinale wird ab Dienstag komplett in Manila ausgespielt. Neben Deutschland werden vor allem Olympiasieger USA, Weltmeister Spanien und Kanada als Favoriten gehandelt.