"Ihr Briten habt Musik drauf", lobte der US-Amerikaner Malek, "ich weiß, dass Euer musikalisches Erbe heilig ist. Danke an den größten Außenseiter aller Zeiten, Freddie Mercury." Eine Nominierung für Regisseur Bryan Singer war zurückgezogen worden, nachdem Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs laut geworden waren. Singer bestreitet die Anschuldigungen. Sein Name fiel am Sonntag nicht einmal.
Immerhin einen Bafta gab es für einen weiteren Oscar-Kandidaten, die Komödie "Green Book - Eine besondere Freundschaft". Mahershala Ali bekam den Preis als Bester Nebendarsteller und rang um Fassung. Der Preis für die Beste Musik ging an Bradley Cooper und Lady Gaga für den siebenfach nominierten Film "A Star Is Born", der ansonsten - wie schon bei den Golden Globes - leer ausging. Cooper nahm die Trophäe allein entgegen, während sich Gaga in Los Angeles den Grammy abholte.
Wie schon im Vorjahr führte die britische Ikone Joanna Lumley in der traditionsreichen Royal Albert Hall durch den Abend. "Gottseidank haben die Baftas eine Moderatorin", scherzte die 72-Jährige - ein Seitenhieb auf die Oscars, die in diesem Jahr weder eine Moderatorin noch einen Moderator haben. Doch Lumleys Auftritt geriet ansonsten eher fade und steif. Ihre Gags bekamen von den anwesenden Gästen meist nur ein höfliches Lächeln.
Für Colman hatte der Bafta-Abend neben einer goldenen Trophäe und diversen Drinks womöglich noch einen praktischen Nutzen. Für die Serie "The Crown" steht sie derzeit als Königin Elizabeth II. vor der Kamera. Ob sich die 45-Jährige bei Herzogin Kate und Prinz William ein paar Tipps aus erster Hand holte, wurde aber nicht bekannt.