Zwei Autoren waren daran beteiligt: Stadtarchivar und Mitarbeiter im Museum 34, Hans-Jürgen Kugler und Wolfgang Bleiweis, Autor von etlichen Büchern über Lokalbahnen. Das Buch entstand offenbar mehr oder weniger durch Zufall: „Als Archivar und Heimatforscher bin ich ständig auf Bildsuche und im Internet auf den Lokführer Wolfgang Bleiweis aus Schweinfurt gestoßen, der bahnhistorisch sehr erfahren ist“, sagt Kugler. Er hat Bleiweis überredet, ein Buch über die Auerbacher Bahnlinie in Betracht zu ziehen: „Ich lockte ihn nach Auerbach ins Stadtarchiv und konnte ihn anhand umfangreicher Unterlagen von dem Projekt überzeugen.“

 Besuche in Archiven

Man habe nicht alles über die bayerische Bahn gefunden, dazu seien auch mehrere Besuche in den Archiven in Amberg, München und Nürnberg nötig gewesen. Dennoch: Hier erwies sich das geordnete Auerbacher Archiv als Goldgrube. „Wir hatten jede Menge Akten über den Bau“. Eine überraschende Entdeckung dabei: „Wir hatten damals schon jede Menge italienische Gastarbeiter. 1960, als die Italiener groß als Gastarbeiter begrüßt wurden, waren die nicht die ersten.“ Jedenfalls konnte Kugler seinem Kollegen den ganzen Schriftverkehr zwischen dem Auerbacher Magistrat und der Bahn vorlegen, der „deutlich den Kampf ausdrückt, den man geführt hat, um den Gleisanschluss zu bekommen“. Die Strecke hat sich dann zur lukrativsten Nebenstrecke in Bayern entwickelt, „weil das Frachtaufkommen durch das Eisenerz enorm war“, erklärt Kugler.

 80-jährige Geschichte 

Im Buch ist die knapp 80-jährige Geschichte der Lokalbahn beschrieben. Von den Erztransporten ab 1903, von dem Personenverkehr, der dann einsetzte, über das Jahr 1970, als Personenverkehr, Erztransport und Stückgüter auf die Straße verlegt wurden. Danach sank der Umsatz der Bundesbahn rapide. das Ende der Lokalbahn kam im Jahr 1982.

Viele Bilder

Das Buch, das in der Buchhandlung Kleefeldt erhältlich ist, ist reich bebildert. Unter anderem auch mit Fotos aus dem Privatfundus von Kugler und aus dem Auerbacher Stadtarchiv. Dennoch ist Kugler immer noch auf der Suche nach Fotos. Generell und auch zur Auerbacher Bahngeschichte. Was er vor allem vermisst: Ein Foto des „echten Auerbacher Bocks“, einer Lok aus einer Baureihe von Kraus-Maffei.