ASS schneidet super ab Schüler rechnen sich zum Erfolg

Mathe-Erfolg für die Schülerinnen und Schüler aus den zehnten Klassen der Albert-Schweitzer-Schule in Bayreuth: Sie wurde auf Anhieb de beste Schule im Bereich der Sekundarstufe eins. Über 180 000 Schüler aus 60 Ländern haben beim Wettbewerb Mathe im Advent mitgemacht. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Mathe ist ja für viele Schüler nicht das Fach, das sie mit Spaß verbinden. Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) hatten ihren Spaß – und einen Erfolg: Sie haben ihre Schule zur besten Schule in der Sekundarstufe eins, bei den älteren Schülern, gemacht beim Wettbewerb Mathe im Advent. Und das bei der ersten Teilnahme.

 
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Bayreuth - Mathe und Spaß. Das schließt sich bei vielen schon mal grundsätzlich aus. Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Bayreuth allerdings haben ihren Spaß an Mathe entdeckt – und gleich mal einen schönen Erfolg geholt: Sie waren bei dem Wettbewerb Mathe im Advent zum ersten Mal dabei, einer Art Adventskalender mit Mathe-Aufgaben. Und: Sie haben die ASS zur besten Schule des Wettbewerbs gemacht im Bereich der Sekundarstufe eins, der mit den älteren Schülern.

180.000 Schüler aus 60 Ländern

Rund 180.000 Schüler aus 60 Ländern haben bei dem Wettbewerb diesmal mitgemacht, der sich an Schüler aller Altersstufen ab der vierten Klasse wendet. Organisiert von der Mathe im Leben gGmbH, öffnen jedes Jahr im Dezember jeden Tag im Dezember ein Türchen dieses Adventskalenders und machen sich über die Aufgaben her, die Mathe von einer anderen Seite aus beleuchten, die Prof. Peter Baptist am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung sagt: Das Problemlösen stehe hier im Vordergrund, „der spielerische Zugang zu Mathematik“, der im Unterricht oftmals etwas zu kurz komme.

Was ihn freue, sagt der ehemalige Lehrstuhl-Inhaber an der Bayreuther Uni und Pate der Aktion in Bayreuth, sei, dass die Lehrer an der ASS hinter der Aktion stünden. „Wenn die Lehrer bei so etwas nicht mitziehen, dann passiert nichts“, sagt Baptist.

Die meisten kamen aus den Gymnasien

Spannend: Die Schüler bekommen alle die gleichen Aufgaben – egal, welchen Leistungsstand sie sonst haben. Die Mittelschüler lösen also die gleichen Aufgaben wie Realschüler und Gymnasiasten. Die Sparkasse Bayreuth hat den Schülern in Bayreuth mit einer Spende von 3000 Euro für die Übernahme der Teilnahmegebühr die Teilnahme an dem Wettbewerb möglich gemacht.

Was das Abschneiden der ASS „sensationell“ macht, wie Werner Lutz, der fachliche Leiter der Staatlichen Schulämter für die Stadt und den Landkreis, das Ergebnis nennt, ist die Verteilung der teilnehmenden Schulen: 66 Prozent der Schüler kommen aus Gymnasien, nur 7,9 Prozent kommen aus Sekundarschulen wie der ASS.

„Mathe gefällt mir“

Unter allen rund 40 Schülerinnen und Schülern, die ihre ASS zum Erfolg gerechnet haben, sticht Andreas Skipchenko aus der Klasse 10 aM noch einmal heraus. Er war der Schulbeste in dem Wettbewerb, hat noch einmal eine andere Urkunde bekommen als die anderen Teilnehmer. „Mathe gefällt mir“, sagt er kurz und knapp im Kurier-Gespräch. „Manche Aufgaben waren schwer, manche etwas leichter. Aber mir gefällt es, wenn man etwas Kniffliges rechnen muss, wenn man strategisch denken muss.“

Weg vom Mathebuch-Rechnen

„Das geht ganz klar weg vom Mathebuch-Rechnen“, sagt Volker Haas, einer der beiden Mathe-Lehrer, die das Projekt betreut haben. „ich finde das sehr gut, dass die Aufgaben aus den verschiedensten Bereichen kommen.“

Was bemerkenswert gewesen sei: „Auch die, die sich normalerweise in Mathe nicht so hervortun“, hätten sich richtig reingehängt und mitgemacht. „Sonst hätten wir auch keine so große Zahl an Teilnehmern zusammenbekommen.“ Zudem hätten auch die sonst nicht so guten Rechner „einen gewissen Schub“ in Mathe bekommen – auch wenn die Zehntklässler in der Mittelschule generell eine hohe Leistungsbereitschaft zeigten.

Wettbewerb schweißt zusammen

Carmen Miller, die zusammen mit ihrem Kollegen Haas die Schüler in Mathe unterrichtet, berichtet von einem weiteren positiven Effekt: Die Teilnahme an dem Wettbewerb habe den Zusammenhalt in den Klassen und den Austausch noch einmal deutlich verstärkt. Im Klassen-Chat hätten die Schüler sich gegenseitig die Aufgaben erklärt, wenn dem einen oder anderen etwas in der Aufgabenstellung unklar gewesen sei. Das hätte die teilnehmenden Klassen noch einmal stärker zusammengeschweißt. „Das hat angespornt und das Durchhaltevermögen erhöht“ – was auch auf die Lehrkräfte übergesprungen sei: „Wir haben jeden Morgen die Aufgaben durchgesprochen“, sagt Miller, bis zum letzten Tag, dem Weihnachtstag am 24. Dezember.

Klare Vorgabe: Wiederholung im nächsten Jahr

Den einzigen kleinen Wermutstropfen kehrt der Schulleiter Ulrich Zahn in eine Kampfansage um: „Da hatte ich mir extra zwei Tage freigenommen für die große Preisverleihung in Berlin – und ausgerechnet im ersten Jahr unserer Teilnahme fällt das wegen Corona aus“, sagt Zahn. „Aber das ist egal: Dann machen wir das halt nächstes Jahr noch einmal.“

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