Ausnahme in Region Zahl an Arbeitslosen sinkt nur in Kulmbach

  Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Während es im November in anderen Regionen mehr Arbeitslose gibt, sinkt deren Zahl im Landkreis. Doch es gibt auch weniger erfreuliche Nachrichten.

 
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Der Landkreis Kulmbach war die einzige Region im Agenturbezirk Bayreuth-Hof, in der die Arbeitslosigkeit auch im November zurückgegangen ist. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Agentur hervor. Demnach waren im Oktober mit 1414 Arbeitslosen neun Personen weniger gemeldet. Gegenüber November 2022 waren es aber 112 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozent auf 3,4 Prozent zurück und lag damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im November meldeten sich vor allem Saisonarbeitskräfte arbeitslos, überwiegend aus dem Garten- und Landschaftsbau, dem Baugewerbe, dem Straßenbau und der Tourismusbranche. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Arbeitslosmeldungen erfolgte nach dem Auslaufen des Krankengeldbezuges, weil die Arbeitnehmer ihre frühere Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Meist kommen diese Personen aus physisch und/oder psychisch stark beanspruchenden Berufen nach langjähriger Betriebszugehörigkeit, erklärt die Agentur. Mit 198 Personen waren 25 schwerbehinderte Arbeitslose weniger gemeldet als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang um 11,2 Prozent.

Krisen belasten die Wirtschaft

Die Anzahl an freien Stellen ging dem Bericht zufolge im vergangenen Monat weiter zurück. Die Arbeitsagentur nahm mit 125 neu gemeldeten Stellen sechs Vermittlungsaufträge weniger entgegen als im Oktober. Es lasse sich eine leichte Eintrübung des regionalen Arbeitsmarktes feststellen. Unternehmen zeigen vermehrt Bedarf an Beratungen zu einer vorübergehenden Kurzarbeit, aber auch Entlassungen und sogar Betriebsschließungen sind zu verzeichnen.

Als Gründe hierfür geben die Arbeitgeber die Preisentwicklung, das ansteigende Zinsniveau und die fortschreitende Inflation an. In der Folge würde derzeit deutlich weniger Personalbedarf gemeldet. Vielmehr wird, meist auf Fachkraftebene, Ersatz für Rentenabgänge, Elternzeiten und längere Krankheitsausfälle gesucht. Kontinuierlicher Personalbedarf besteht für die Bereiche Heizung/Klima/Sanitär, Elektrotechnik, Gesundheitsberufe, Hauswirtschaft, Betreuungskräfte sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe und für Reinigungskräfte.

Im Landkreis Kulmbach sind rund 900 schwerbehinderte Menschen einschließlich ihnen gleichgestellter behinderter Menschen und sonstiger anrechnungsfähiger Personen beschäftigt. Ein Großteil der beschäftigten schwerbehinderten Menschen arbeitet in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Verarbeitenden Gewerbe.

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