Arbeiten am Skywalk Gößweinstein: Baustart verzögert sich

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Es ist ein ambitioniertes Projekt, das der Burg Gößweinstein wieder neuen Auftrieb geben und diese um eine weitere Attraktion bereichern soll. Doch die Planung sowie Arbeiten am Skywalk lassen auch im Jahr 2022 weiter auf sich warten, da noch nicht alle Voraussetzungen – Baugenehmigung sowie Finanzierung – geklärt seien.

 
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Gössweinstein - Die Burg Gößweinstein ist, neben der Basilika, das Wahrzeichen der Marktgemeinde. Die mittelalterliche Gipfelburg thront hoch über dem Wiesenttal inmitten von steil abfallenden Jurafelsen. Über 1000 Jahre hat sie auf dem Buckel und machte mit den Jahren einiges durch. Im Hussitenkrieg 1430 zerstört, wurde sie 1525 auch noch niedergebrannt. In den vergangenen Jahrhunderten gab es immer wieder Renovierungsarbeiten und dazugehörige Restaurierungen.

Nun soll der neue Skywalk, neben den idyllisch gelegenen Sitzmöglichkeiten, einen spektakulären Blick in die Landschaft bieten. Geplant ist, laut Bauherr Thomas Pleiner, dass der Skywalk circa zehn Meter frei überstehend circa 50 Meter über den Grund der Burg hinausragt. Das ambitionierte Projekt soll letztendlich circa eine Million Euro kosten – inklusive Skywalk, Burgschänke und einem zweiten Ausgang vom Burggelände.

Doch der Weg dahin scheint steinig zu sein. „Wir wollten im Idealfall Oktober 2021 mit den Bauarbeiten starten. Wohl wissentlich, dass es aufgrund der komplexen Baugenehmigung zu Verschiebungen kommen wird“, erklärt Pleiner. „Bis nicht alle Themen der Baugenehmigung sowie der Finanzierung geklärt sind, kann hierzu aktuell leider keine weitere Aussage getätigt werden.“ Heißt: Es gibt keinen Fahrplan, wann der Skywalk seine Eröffnung feiern wird.

Sehr viele Interessen müssten berücksichtigt werden, da recht viele Parteien – wie das Bauamt, die Baudenkmalpflege, Bodendenkmalpflege, das Forstamt und viele andere – involviert seien und das koste Zeit. Ebenfalls seien erst noch die archäologischen Untersuchungen bis hin zur Aufnahme aller im definierten Einflussbereich vorhandenen Flora und Fauna abzuschließen.

Förderung in Aussicht

Das Bauvorhaben sei eben komplex, die Zusammenarbeit mit allen Ämtern und involvierten Parteien aber lobenswert. „Für alle handelt es sich um ein besonders außergewöhnliches Bauvorhaben. Aktuell werden von uns die noch nachzureichenden Dokumente fertiggestellt. Wir hoffen auf eine Baufreigabe bis Mitte des Jahres 2022.“ Die Vorbereitungen liefen im Hintergrund weiter, denn Pleiner habe bereits von diversen Firmen Angebote eingeholt und damit sichergestellt, dass das Projekt nach erfüllten Voraussetzungen auch umsetzbar sei.

Und auch die Möglichkeit einer staatlichen Unterstützung sei in der Prüfung. Die Förderung solcher Vorhaben, welche sich im Privatbesitz befinden, sei zwar mittlerweile sehr aufwendig und schwierig, jedoch sei eine voraussichtliche Zusage von 15 bis 19 Prozent durch ein Programm der Regierung von Oberfranken nach Berücksichtigung der Vorgaben in Aussicht gestellt worden.

Doch nur, weil am Skywalk aktuell noch nicht gebaut wird, heiße das nicht, dass gar nichts vorangehe. Wie in jedem Jahr versuche man, mit dem zur Verfügung stehenden Budget den Besuch auf der Burg wieder ein Stück weit attraktiver zu machen als im Vorjahr.

So gebe es konkrete Pläne des Burgverwalters zur ganzheitlichen Nutzung der Burganlage, der Fokus liege weiterhin klar auf der erfolgreichen Umsetzung des eigentlichen Vorhabens. „Man muss hier aber nochmals betonen, dass wir kein Adel oder dergleichen sind. Wir haben diese in die Jahre gekommene und lange Zeit etwas vernachlässigte Anlage 2013 überraschend geerbt“, sagt Pleiner. Seitdem bemühe man sich, neben den Vollzeitjobs, das „verstaubte Juwel“ wieder zum Glänzen zu bringen.

Es habe in der Vergangenheit richtige und falsche Entscheidungen bezüglich der Burg gegeben. Dennoch sei man von dem Objekt und Projekt begeistert und überzeugt. „Ob es uns mit diesem Konzept gelingt, die Burg dauerhaft zu erhalten und der Bevölkerung ganzheitlich zu öffnen, steht und fällt mit der Akzeptanz der Bevölkerung“, erklärt er. Falls das Projekt eine Baufreigabe erhält, fänden die Arbeiten außerhalb der regulären Öffnungszeiten statt – also von Ostern bis Oktober.

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