Antrag von Andreas Zippel Mehr E für die Stadt

Mehr konzeptionelle Ausprägung unter anderem für den Ausbau von Ladesäulen, wie hier am Sendelbach, fordert der zweite Bürgermeister der Stadt, Andreas Zippel (SPD). Foto: Eric Waha/Eric Waha

Ein Konzept soll her. Und eine Grundsatzentscheidung des Stadtrats, die Elektro-Mobilität in Bayreuth zu fördern. Das beantragt der zweite Bürgermeister der Stadt, Andreas Zippel (SPD).

 
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Bayreuth - Mehr E für die Stadt. Und einen Stadtrat, der – ebenso wie die Verwaltung – auch dahinter steht. Das fordert der zweite Bürgermeister der Stadt, Andreas Zippel (SPD) in einem Antrag. In dem Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, das unserer Zeitung vorliegt, beantragt Zippel in erster Linie „eine positive Grundsatzentscheidung“ des Stadtrats „zur Nutzung und zur Stärkung der Infrastruktur für e-Mobiliät“. Damit soll „ein dynamisches Leitbild zur e-Mobilität“ geschaffen werden.

Konzept soll her

Dazu solle die Verwaltung beauftragt werden, „eine Konzeption zu den Themen öffentliche und halböffentliche Ladesäulen-Infrastruktur einschließlich Schnellladesäulen, Flächenwidmung und Einbindung der Arbeitgeber“ zu erarbeiten, die Arbeitgeber ebenso einbinde wie Energiemanagement, Speichersysteme und die Möglichkeiten der Eigenstrom-Herstellung, wie es weiter in Zippels Antrag heißt.

Berichte über die Entwicklung

Schritt drei liege ebenfalls bei der Verwaltung: Zippel möchte Berichterstattung der Verwaltung über „das Fortschreiten der Umstellung des Fahrzeug-Pools“ auf Elektro-Mobilität „auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Preismodelle“ zusätzlich zu einer „Einschätzung über Entwicklungspotenziale explizit auch in Zusammenhang mit der Wasserstoff-Technologie“.

Viele Stadträte gehen in die Richtung

Als Begründung sagt Zippel, dass in jüngster Zeit mehrere entsprechende Aussagen aus den Reihen des Stadtrats zu diesem Themenkreis gefallen seien, ebenso habe er in Gesprächen mit den Klimaschutzmanagerinnen oder mit Vertretern des Klima- und des Radentscheids ebenso die Trends aufgenommen, „es wird also Zeit, das alles einmal in ein Konzept zu gießen“, das sei der Hintergrund seines Antrags, wie Zippel im Kurier-Gespräch am Donnerstag sagt.

Stränge bündeln

„Mein Wunsch ist, dass man das Thema nicht nur von den verschiedenen Rändern aus betrachtet, sondern dass man die verschiedenen Stränge in der Verwaltung zusammenführt.“ Also ein Konzept entwickelt, wo in Zukunft Elektro-Ladesäulen sinnvoll sein können, ob man Flächen vorhalten und auch im Flächennutzungsplan vorsehen sollte – aber „vorher auch generell sagt: Ja, wir wollen da hin. Und das Thema nicht an Bayreuth vorbeiziehen lassen“.

Knapp 2000 Stromer angemeldet

Die Zahlen zeigten einen Trend, sagt Zippel: E-Fahrzeuge stünden verstärkt im Fokus auch der Bayreuther, „die Modelle, die Technik leistbar zu machen, werden auch immer ausgefeilter“. Wie Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage unserer Zeitung sagt, sind aktuell im Stadtgebiet 572 reine Elektrofahrzeuge und 1371 Hybridfahrzeuge zugelassen. Was nach viel klingt, in der Summe aber einen Anteil von rund 3,7 Prozent von Stromern und Teilzeit-Stromern ergibt. Denn in Bayreuth sind insgesamt 52 433 Fahrzeuge zugelassen.

Stadtwerke einbinden

Was Zippel grundsätzlich wichtig ist: Die Stadtwerke Bayreuth einzubinden, wenn das Konzept erstellt werde, denn die Stadtwerke seien nun mal „der lokale Energie- und Mobilitäts-Dienstleister“. Denn Konzept ist wichtig, gerade für die Stadtwerke, wie Jan Koch, der Pressesprecher der Stadtwerke sagt. Und hier vor allem mit Blick auf die Lade-Infrastruktur, die aktuell privat geschaffen werden – der Bau von Wallboxen für die Nutzung daheim habe massiv angezogen. „Hier sind wir schwer beschäftigt, netzseitig die Kapazität her zu bringen“, sagt Koch. Das sei „der derzeit größte Punkt, der uns in unserer Strategie beschäftigt“.

Frequenz an Ladesäulen: „Recht mau“

Die aktuell acht Ladesäulen mit insgesamt 17 Ladepunkten, die die Stadtwerke im Stadtgebiet anbieten, werden nach Kochs Worten „recht mau“ genutzt – „auch wenn wir merken, dass seit vergangenem Jahr die Frequenz deutlich angezogen hat“. In Zahlen bedeutet das aktuell laut Statistik: „Die besser frequentierten Ladesäulen wie am Rathaus und in der Opernstraße haben einen Ladevorgang im Schnitt am Tag, die schlechter frequentierten einen Ladevorgang im Schnitt alle drei Tage.“

Erst einmal keine weiteren Säulen in Planung

Die Stadtwerke hätten das Ziel unterstützen wollen, „der Elektro-Mobilität den Weg zu bereiten, um die Henne-Ei-Problematik aufzulösen“, sagt Koch. Von einem wirtschaftlichen Betrieb allerdings sei man weit entfernt: „Da würde das Doppelte der Frequenz noch nicht reichen.“ Mithin seien vorerst auch keine weiteren Ladesäulen geplant.

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