Einen Osterbrunnen hat fast jedes Dorf, doch Immenreuth besitzt seinen Hasenweg, eine ganz außergewöhnliche Attraktion. Angela Stehbach (76) und ihre Schwester Irmengard Panzer (68) stellen mit 32 Hasen Szenen aus dem Alltag nach - und locken damit Jahr für Jahr viele Besucher an.
Szenen aus dem richtigen Leben stellen Angela Stehbach (76) und ihre Schwester Irmengard Panzer (68) mit ihren Hasenfiguren nach. Da steht eine Gruppe Musikanten, dort sitzt eine Schulklasse vor ihrem strengen Lehrer. Hasenkinder wippen auf der Schaukel - und besonders deftig: eine Kartler-Runde hockt an einem Tisch, alles Hasen mit langen Ohren.
Am Erikaweg 3, gleich am Ortseingang von Immenreuth aus Richtung Bayreuth, sind die alten und jungen Hasen noch mindestens bis zum Weißen Sonntag aufgebaut. Aber nicht über den 30. April hinaus. "Sonst verschwinden sie", schmunzelt Angela Stehbach, und meint, Langfinger könnten sich der Hasen bemächtigen.
Die Hasen sind eine eigene Erfindung von Angela Stehbach. Sie fertigt die Rohlinge. Jeder besteht aus einer Flasche, die mit Heu umflochten wird. Damit ist der Körper fertig. Die Kleidung näht ihre Schwester Irmengard Panzer; deren Tochter Elke Panzer (43) macht ebenfalls mit und bringt Ideen ein.
Seit mehr als zehn Jahren treten die 32 Hasen in Immenreuth auf. Die Hasen-Schöpferinnen basteln seit je her gern, sagen sie. Sie tun das für einen guten Zweck. Ihre Kunstwerke entstehen normalerweise für den Weihnachts- und Osterbasar der Kirche. Dort werden sie verkauft. Die Hasen aber sind unverkäuflich. Sie entstanden aus Spaß und werden immer wieder fürs nächste Jahr aufgehoben.
Wenn die Hasen musizieren, zur Schule gehen oder Karten spielen, kommen viele Menschen vorbei, um sie zu bestaunen. "Das ist manchmal eine ganze Prozession", sagt Angela Stehbach. So lange sie kann, möchte sie das Hasen-Theater weiter inszenieren.
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