Werner Kaniewski (SPD), Bürgermeister von Glashütten, ist mit fast 33 Amtsjahren dienstälter Bürgermeister im Landkreis Bayreuth. Von einer Begrenzung von Amtszeiten hält er generell nichts. Zum Vorstoß von Markus Söder für eine Verankerung einer Amtszeitbegrenzung in der Verfassung auf zehn Jahre sagt er: „Das ist doch nur politisches Geplänkel. Wenn er in zehn Jahren nicht mehr antreten will, braucht er das ja nicht zu tun.“  Ein Verzicht auf eine erneute Kandidatur stehe ihm jederzeit frei. Eine Änderung der bayerischen Verfassung brauche es nicht. Auf die Frage, ob es nicht besser  wäre, wenn besonders lange amtierenden Regierungschefs wie Angela Merkel oder Helmut Kohl eine Grenze gesetzt worden wäre, sagt er: „Schauen Sie nach Amerika. Viele Amerikaner wären froh gewesen, wenn Barack Obama hätte länger amtieren können.“ In den USA können Präsidenten höchstens zwei  Wahlperioden amtieren. Für Bürgermeister sei eine Amtszeitbegrenzung ebenfalls nicht sinnvoll, meint Kaniewski. Was zähle, sei das Vertrauen der Wähler. „Wenn die Bürger mich ein sechstes Mal wählen, dann, weil sie Vertrauen in mich haben. Und wenn  sie mich nicht mehr wollen, dann würden sie mich auch nicht mehr wählen.“

Ludwig Bäuerlein (CSU) ist seit 24 Jahren Bürgermeister von Aufseß, Platz zwei in der Rangliste der Amtszeiten im Landkreis. Warum der Ministerpräsident die Amtszeitbegrenzung von sich aus angeboten hat, weiß sich Bäuerlein nicht recht zu erklären „Da steckt sicher was dahinter, Söder ist ja pfiffig.“ Er selber will bei der nächsten Wahl  2020 nicht mehr als Bürgermeister antreten. „Da bin ich 69, das reicht“, sagt er dem Kurier. Dass sein Altersgenosse Horst Seehofer noch einmal Bundesinnenminister werden wollte, kann Bäuerlein nicht verstehen. Schon bei der vergangenen Bürgermeisterwahl 2014 hätte er sich überlegt, noch einmal zu kandidieren, wenn es denn Gegenkandidaten gegeben hätte, sagt er. Gab es aber nicht. Bäuerlein wurde mit gut 87 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Das Thema Amtszeitbegrenzung für Bürgermeister sieht Bäuerlein differenziert. „Für einen jüngeren Menschen würde ich eine Begrenzung auf zehn Jahre nicht machen, in  dieser Zeit hat man sich ja erst richtig eingearbeitet“, sagt er. Bäuerlein plädiert statt einer Amtszeitbegrenzung für eine Altersgrenze auch für ehrenamtliche Bürgermeister, die es bisher nicht gibt. „Wenn man schon 70 ist, sollte man das Amt anderen überlassen. Man lässt in dem Alter einfach nach.“ Außerdem gehe es um die Gestaltung der Zukunft, da sollten lieber Jüngere ran.