Eine gute Sicht werden vor allem Schaulustige im Süden Deutschlands haben. „Südlich des Mains sind die Chancen am größten, sagte Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst am Montag in Offenbach. Zum Maximum des kosmischen Schauspiels gegen 23.30 Uhr sind knapp zwei Drittel des Trabanten vom Erdschatten bedeckt. Gegen 1 Uhr am Mittwoch verlässt der Mond den Erdschatten wieder.

Eine Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond geben. Mond, Erde und Sonne stehen dann auf einer Linie. „Die von der Sonne angestrahlte Erde wirft wie ein Sonnenschirm einen Schatten in den Weltraum“, teilte die Vereinigung der Sternenfreunde im hessischen Heppenheim mit.

Nach der partiellen Mondfinsternis am 16. Juli ist erst einmal Geduld angesagt. „Dies ist die letzte von Mitteleuropa aus gut sichtbare Mondfinsternis bis zum 16. Mai 2022“, schreiben die Sternenfreunde.

Die auch am Dienstag zu erwartende auffallende rötliche Färbung des Mondes kommt dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge davon, dass rotes Licht der Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre gebrochen und in Richtung Mond gelenkt werden.

Zusätzlich würden unter anderem Staub und Asche in der Hochatmosphäre die Färbung verstärken. Nach Angaben des DLR wird in dieser Nacht auch die Internationale Raumstation ISS oberhalb des teilverfinsterten Mondes als heller Lichtpunkt am Himmel zu sehen sein. Im Raum Bayreuth wird dies gegen 23.09 Uhr der Fall sein.

Auch abseits der Mondfinsternis ist der Erdtrabant derzeit in aller Munde. Vor 50 Jahren setzte Neil Armstrong als Apollo-11-Kommandant in den Morgenstunden des 21. Juli (MEZ) vorsichtig als erster Mensch einen Fuß auf den Erdtrabanten. Sein Satz vom großen Sprung für die Menschheit prägte sich ins kollektive Gedächtnis ein.

Der mittlere Abstand des Mondes zur Erde beträgt rund 380.000 Kilometer. Er hat einen Durchmesser von etwa 3470 Kilometern - etwa ein Viertel des Erddurchmessers.