Altstädter verschenken zwei Punkte

Von Herbert Steininger
Nach seinem Sololauf über fast das ganze Feld hatte Marius Strangl (links) in der zehnten Minute noch die Übersicht und überwand Fürths Torwart Mark Flekken mit einem Lupfer zum Altstädter Führungstreffer. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Die SpVgg Oberfranken Bayreuth hat es versäumt, noch mehr Abstand zwischen sich und die Gefahrenzone der Regionalliga Bayern zu legen: 1:1 (1:0) trennten sich die Altstädter am Mittwoch Abend in Weismain von der U 23 der SpVgg Greuther Fürth. Dennoch machten die Bayreuther einen Rang gut und fahren am kommenden Sonntag als Achter zum Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 II.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vor der Partie wäre SpVgg-Trainer Christoph Starke sicherlich mit dem Remis zufrieden gewesen, doch sieht man sich den Spielverlauf in der zweiten Halbzeit an, muss man zur Erkenntnis kommen, dass sein Team zwei Zähler leichtfertig herschenkte.

Grund war einmal mehr eine Ampelkarte, die sich diesmal Daniel Gareis nach einem dummen Foul im Mittelfeld einfing (74.). Bis dato hatten die Altstädter gegen immer einfallsloser werdende Mittelfranken das Geschehen im Griff gehabt, doch nach der mittlerweile elften Hinausstellung gegen einen SpVgg-Akteur bekam das kleine Kleeblatt die zweite Luft. Hatte in der 81. Minute Anton Makarenko noch Glück, dass seine Aktion gegen Fürths Daniel Steininger nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde, war es nach der sechsten Fürther Ecke so weit: In der 83. Minute wuchtete Tom Trybull das Spielgerät per Kopf zum 1:1 in die Bayreuther Maschen, die Zuordnung in der Altstädter Deckung stimmte da überhaupt nicht, so frei stand der Zweitliga-erfahrene Angreifer. Und nur sechs Minuten später prüfte der eingewechselte Ilir Azami noch einmal den aufmerksamen Erik Arkenberg (89.). Obwohl die Altstädter in den letzten Minuten noch einmal etwas mehr in die Waagschale warfen, blieb es beim Unentschieden, dem dritten in Folge für die nunmehr seit sechs Spielen ungeschlagenen Fürther.

Die Altstädter sahen sich gleich vom Anpfiff weg einer quirligen Fürther Truppe gegenüber. Doch hatte Trainer Starke sein Team gut eingestellt, die Bayreuther begannen weit defensiver als zuletzt gegen die Aschaffenburger. Man überließ dem kleinen Kleeblatt weitgehend das Feld, setzte auf Nadelstiche, die vor allem vom schnellen Marius Strangl gesetzt wurden. Die Deckung um Florian Ascherl und Philipp Hannemann stand zunächst sicher, bei diversen Gelegenheiten der Mittelfranken stand den Platzherren das Glück zur Seite und der sichere Torhüter Erik Arkenberg im Weg. So in der 9. Minute, als der Stellvertreter des verletzten Andreas Sponsel einen Freistoß von Trybull zur Ecke klärte.

Und ausgerechnet aus dieser Ecke resultierte die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung der Altstädter. Die Kleeblätter erlaubten sich einen Ballverlust – und Strangl ging aus der eigenen Hälfte auf und davon. Gleich drei Abwehrspieler inklusive Torwart Mark Flekken düpierte der 24-Jährige und vollendete mit einem eleganten Lupfer (10.). Doch danach war es weitgehend vorbei mit der Altstädter Herrlichkeit, die Fürther übernahmen das Kommando. Nicht zuletzt, weil die Gastgeber ein wenig zu tief verteidigten und auch von der Laufbereitschaft her einige Wünsche offen ließen. Dass sie mit der knappen Führung in die Pause gehen durften, lag auch an der Entschlossenheit ihrer Verteidiger und Arkenbergs: Letzterer klärte in halsbrecherischer Manier am Torraum gegen den alleine vor ihm auftauchenden Mergim Bajrami klärte, nachdem zuvor Steininger die Lücke in der linken Bayreuther Abwehrseite zu einer genauen Flanke genutzt hatte. Nur drei Minuten später lief Stefan Maderer dem Altstädter Kapitän Ascherl davon, doch die Hereingabe klärte Hannemann zur Ecke.

Nach dem Wechsel entschloss sich Trainer Starke dazu, die Fürther früher und höher anlaufen zu lassen. Und dies zeitigte Wirkung: Der Aufbau der Gäste kam nahezu zum Erliegen, und sie schienen auch ihrem Tempo Tribut zollen zu müssen. Doch Chancen blieben für die Altstädter Mangelware – bis zur 63. Minute, als Gareis nach schöner Vorarbeit von Sebastian Glasner und Dominik Schmitt vor Fürths Schlussmann auftauchte, aber zu lange zögerte. Die sollte allerdings die letzte vielversprechende Gelegenheit bleiben.

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Arkenberg – Wolf, Ascherl, Hannemann, Horter – Gareis, Böhnlein – Strangl (88. Lieder), Schmitt, Makarenko (90. Strößner) – Glasner (64. Özdemir).

SpVgg Greuther Fürth II: Flekken – Golla, Kolbeck, Held, Guerra – Steininger, Kirsch, Trybull, Bodenröder (79. Gallo) – Bajrami (69. Azemi), Maderer.

SR: Mix (Abtswind); Zuschauer: 434; Ecken: 2:8.

Tore: 1:0 Strangl (10.), 1:1 Trybull (83.).

Gelbe Karten: Glasner, Gareis, Horter – Bajrami, Trybull, Kirsch.

Gelb-Rote Karte: Gareis (74./Bayreuth/wiederholtes Foulspiel).

Bilder