Sieg in einem Nervenkrimi
Mit ihrem Sieg in einem Nervenkrimi ließ auch Mihambo den stimmberechtigten deutschen Sportjournalisten kaum eine andere Wahl. In Tokio krönte sich die Ausnahmeathletin und das große Aushängeschild der deutschen Leichtathletik nach Gold bei der EM und WM zur Olympiasiegerin im Weitsprung. Und wie. Nach einem echten Thriller, nervenstark, mit ihrem letzten Versuch auf 7,00 Meter.
„Ich glaube, es war bei den Frauen der spannendste Weitsprung-Wettkampf der Geschichte“, sagte Mihambo, die bereits zum dritten Mal nacheinander als strahlende Gewinnerin auf der großen Bühne stand - dies war zuletzt Steffi Graf Ende der 80er-Jahre gelungen. Mihambo gewann mit deutlichem Vorsprung vor den Goldgewinnerinnen Aline Rotter-Focken (Ringen) und Ricarda Funk (Kanuslalom).
Der Bahnrad-Vierer begeisterte mit einer irren Triumphfahrt in Tokio. Das Quartett lieferte eine verrückte Weltrekordshow in der Mannschaftsverfolgung, gewann als erstes deutsches Frauen-Team Gold in der Königsdisziplin und trat nun die Nachfolge von Fußball-Rekordmeister Bayern München als beste Mannschaft an. Die Dressur-Equipe und die Tischtennis-Männer landeten auf den Plätzen zwei und drei.
Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein waren im Izu Velodrome in diesem Sommer einfach nicht zu bremsen. Und als wäre das nicht alles schon genug gewesen, raste der Bahn-Vierer im Anschluss auch noch zum WM- und EM-Titel. „Dass wir das Triple geschafft haben“, sagte Brennauer, „war unbeschreiblich.“